Die knappe Mehrheit
Tausende Menschen versammelten sich auf der Straße, um Recep Tayyip Erdogan und seiner Ehefrau Emine zuzujubeln. Mit einer knappen Mehrheit entschieden sich die Türken bei einem umstrittenen Referendum für ein Präsidialsystem, das sämtliche Regierungsgewalt beim Staatschef bündelt. "Wir konnten weniger Menschen überzeugen, als wir gehofft hatten", bedauert Vizepremier Numan Kurtulmus. Damit bezieht sich Kartulmus auf die drei größten Städte Istanbul, Ankara und Izmir. Dort haben sich die Bürger für ein deutliches "Nein" entschieden. Die vollen Kompetenzen im neuen System soll Erdogan jedoch erst nach der nächsten Wahl erhalten. Die ist für 2019 angesetzt. Die Kritiker glauben jedoch, dass Erdogan gar nicht so lange warten möchte und noch in diesem Jahr oder spätestens im nächsten eine Neuwahl ausrufen wird.
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