Verstaubte Aktenschränke, zugestellte Schreibtische und unbequeme Drehstühle: So sehen wohl die meisten Arbeitszimmer aus. Dabei gibt es viele tolle Einrichtungsideen, die den Raum nicht nur wohnlich, sondern auch äußerst praktikabel machen. Die schönsten Trends im Überblick.
Der Schreibtisch ist der zentrale Punkt eines jeden Arbeitszimmers. Dieser sollte ganz den eigenen Bedürfnissen genügen, denn jeder Arbeitsplatz hat andere Schwerpunkte. Bei Basteltätigkeiten zum Beispiel kann es hilfreich sein, für ausreichend Stauraum in Form von Schubladen oder Boxen zu sorgen, damit alle Arbeitsutensilien auch bequem zu erreichen sind. Reine Computerarbeitsplätze wiederum brauchen weniger Stauraum. Hier genügen deshalb kleine Schreibtische.
Bei Rückenbeschwerden und langen Arbeitstagen kann es zudem nützlich sein, wenn sich die Arbeitsplatte in der Höhe verstellen lässt. Dann kann die Arbeit mal sitzend, mal stehend erledigt werden. Hierbei ist es natürlich wichtig, die Tischplatte möglichst aufgeräumt zu lassen, damit nichts umfällt.
Die Zeitschrift "Living at home" hat sich die Mühe gemacht, die aktuellen Trends in diesem Segment zusammenzutragen. Neben Bauhausmöbeln wie dem Schreibtisch "Occa" aus dem Hause BoConcept mit integrierten Klappfächern auf der schlichten weißen Tischplatte haben es auch individuelle Lösungen vom schwedischen Möbelriesen Ikea ganz nach oben auf die Beliebtheitsskala geschafft. Hier lassen sich nämlich nicht nur die Füße ganz nach eigenem Geschmack auswählen, auch in Sachen Tischplatten hat das Möbelhaus einiges zu bieten. Von Ecklösungen bis hin zu eleganten Glasplatten ist die Auswahl ausgesprochen groß.
Schreibtische
im klassischen Schulbank-Stil
Weniger flexibel, dafür sehr vergangenheitsliebend sind hingegen die Schreibtische von Car Möbel und Hay. Letzterer ist der klassischen Schulbank nachempfunden und kommt mit Holzstühlen in Eiche-Furnier oder grünem Lack daher. Das Modell von Car Möbel ahmt optisch, passend zum Thema Schule, den Lehrerschreibtisch nach. Dabei verzichtet der Hersteller bewusst auf schnörkelige Details, es bleibt alles ausgesprochen nüchtern. Imitieren lässt sich jeder Stil, von futuristisch bis romantisch verspielt, je nach eigenem Geschmack und Ansprüchen an das neue Möbelstück. Hier reichen die Preise von etwa 100 Euro bis hin zu 3.000 Euro, je nach Modell.
Ergänzend zum Schreibtisch finden sich zuhauf stilvolle Aufbewahrungslösungen von Stiftehaltern bis hin zu anbaubaren Buchablagen (zum Beispiel von Moormann das Modell "Kant") oder auch kleinen Körben (Dänisches Bettenlager) beziehungsweise Plastikschalen (Ikea). Praktisch sind unterschiedliche Größen, damit sowohl Kleinkram wie Büroklammern und Heftzwecken, als auch größere Utensilien wie Tacker und Locher einen festen Platz finden. Das hilft, Ordnung zu halten, denn nur ein gut sortierter Arbeitsplatz lädt zu neuen Ideen ein. Papiersammlungen sind oft das größte Problem auf dem Schreibtisch. Sobald Rechnungen, Herstellerinformationen und Geschäftsbriefe nicht sofort bearbeitet oder eingeheftet werden, bricht gleich das Chaos aus. Hier können Ablagesysteme helfen, die es in unterschiedlicher Höhe gibt. Für jeden Geschäftsbereich steht so eine eigene Ablage zur Verfügung. Damit ist auf den ersten Blick sichtbar, was es noch zu bearbeiten gilt.
Ist für solche Ablagesysteme auf dem Schreibtisch kein Platz, schaffen Regale die gewünschte Abstellfläche. Neben einfachen Wand- und Eckregalen bieten sich modulare Lösungen an. Diese lassen sich bedarfsgerecht arrangieren und übernehmen sogar die Funktion eines Raumteilers, falls benötigt. Ein gutes Beispiel für Regale mit Modulcharakter ist das Modell "Stockholm" von "Maisons du Monde". Generell eignen sich für die individuelle Zusammenstellung von Regalen simple Würfellösungen, wie es sie inzwischen bei zahlreichen Herstellern von Otto bis hin zu Mömax gibt. Einzelne Würfel kosten meist ab 15 Euro und sind sowohl in Holz als auch in Kunststoff oder Metall zu haben. Die Würfel sind zudem in vielen Größen erhältlich, was die Auswahl ungemein erleichtert.
Komfort ist alles beim Schreibtischstuhl
Fehlt an Möbeln für das Büro im Grunde genommen nur noch der passende Schreibtischstuhl. Hier kommt es allerdings weniger auf das praktische Design an, als vielmehr auf den Sitzkomfort. Der perfekte Schreibtischstuhl passt sich ergonomisch dem Nutzer an. Die typische Wippfunktion fördert dabei das dynamische Sitzen, ein Umstand den Mediziner unbedingt empfehlen, um sich eine gesunde Wirbelsäule zu erhalten. Vor dem Kauf lohnt hier ein Vergleich, wie ihn die Stiftung Warentest bereits im Januar durchgeführt hat. Das anerkannte Testinstitut nahm gleich 13 unterschiedliche Modelle näher unter die Lupe und überprüfte diese nicht nur auf die Funktionalität, sondern auch auf die Schadstoffbelastung, die Haltbarkeit und die Sicherheit. Hier konnte in allen Bereichen besonders der Ikea-Bürostuhl "Volmar" (circa 230 Euro), aber auch der "Nowy Styl Net Motion" (circa 300 Euro) überzeugen. Einzig bei der Auswahl der Rollen sollten Besitzer von empfindlichen Holzböden darauf achten, dass diese keine scharfen Kanten haben und möglichst aus Vollgummi sind, damit der Stuhl keine Rillen in der Oberfläche hinterlässt. Die Rollen lassen sich bei allen Modellen entsprechend umrüsten. Alternativ dazu empfiehlt sich eine Schutzmatte aus Kunststoff. Diese gibt es in unterschiedlichen Ausführungen. Eine optimale Größe ist erreicht, wenn die Matte zumindest die klassischen "Rollwege" im Schreibtischbereich abdeckt, am besten bis zur Pinnwand.
Wo ließen sich schließlich sonst sinnvoll alle wichtigen Termine und Kontaktdaten verwalten? Dabei hat die gute alte Pinnwand aus Kork längst ausgedient. Angesagt sind unterschiedliche Werkstoffe wie Metall, Glas, Beton, Filz und Kunststoff. Die Pinnnadeln müssen dabei auch längst nicht mehr eine Spitze haben, auch Magneteffekte sind ebenso praktisch wie eng gespannte Stoffbänder hinter die sich alle wichtigen Notizzettel einfach und problemlos klemmen lassen. Der Umfang kann dabei sehr flexibel gehalten sein. Mal genügt eine schmale Pinnwand, die sich leistenförmig an eine Wandseite spannt, dann wieder sind es ein Kreis oder ein riesiges Rechteck.
Anleitungen für Do-it-yourself-Unikate finden sich darüber hinaus zuhauf in Zeitschriften und Internet-Blogs. Die wohl einfachste Variante ist die selbst gebaute Pinnwand. Hierzu braucht es ein Brett in den Wunschmaßen, Befestigungshaken für die Wand, Tafelfarbe aus dem Baumarkt, bunte Bänder in unterschiedlicher Stärke und natürlich Kreide. Zunächst gilt es, die Haken an das Brett anzubringen, denn an diesen hängt die fertige Pinnwand später. Anschließend die komplette Oberfläche, am besten zwei Mal, mit Tafelfarbe überstreichen. Diese gibt es in Grün und in Schwarz. Dann von der oberen rechten Ecke zur unteren linken Ecke die Bänder unterschiedlich stark einspannen. Hier haben später Notizen, Visitenkarten oder Postkarten einen schönen Platz. Auf die Freiflächen dazwischen lassen sich nun alle Notizen handschriftlich mit Kreide verfassen. Der Vorteil ist: Sind diese abgearbeitet, verschwinden sie mit einem feuchten Tuch auch schnell wieder.
Pinnwände
selbst gestalten
Pinnwände wie diese stellen zu den Möbeln schon eine schöne Grunddekoration dar. Schließlich soll das Büro nicht unbedingt überladen sein. Trotzdem kann etwas Farbe Wunder wirken, denn die setzt neue Energien in Gang und macht Freude. Energiereiche Farben sind Orange, Gelb und Rot. Aber auch Türkis und frühlingshafte Farben in Pastelltönen sind im Trend. Hier genügt es, wahlweise die Dekorationen für die Fensterbank oder das Regal farbenfroh zu gestalten oder sich eine Wand auszuwählen, die dann einen intensiven Farbanstrich erhält. Der kühle Kontrast zu Weiß oder hellem Grau intensiviert die Wirkung. Dann noch einige persönliche Gegenstände wie Bilder auf dem Schreibtisch drapiert, schon verströmt der Arbeitsplatz eine positive Grundstimmung. Frische Schnittblumen oder immergrüne Topfpflanzen verstärken den Effekt. Hier darf die Auswahl der Dekoration ganz dem eigenen Geschmack folgen, schließlich gehört das Büro zum ganz persönlichen Wohlfühlbereich und der sieht für jeden anders aus. Die Ideen und Tipps sollen lediglich dazu dienen, wieder die Freude an der Arbeit zu entdecken und das Büro zu einer kleinen Oase zu gestalten.
Sabrina Teske