Bezirksbürgermeisterin Steglitz-Zehlendorf | Berlin
Der mit Intarsien verzierte schwarze Schreibtisch ist ein Familienerbstück. Er stammt vom Großvater ihres Mannes, der Tischler war. Heute ist das gute Stück des ausgehenden 19. Jahrhunderts eine Leihgabe ihres Sohnes, der in einer Studenten-WG lebt. Als Anschauungsmaterial dient ein Fotoalbum mit Schwarz-Weiß-Aufnahmen aus der gleichen Epoche. Damals waren Steglitz und Zehlendorf noch Dörfer und beliebte Ziele für Sommerfrischler. 1920 wurden sie als Bezirke nach Berlin eingemeindet. Im Rahmen der Verwaltungsreform 2001 fusionierten sie zu Steglitz-Zehlendorf. Die Wand schmücken die alten und das neue gemeinsame Wappen. Eine Miniaturausgabe davon trägt Cerstin Richter-Kotowski stets als Sticker am Jackett. Sie ist die erste Frau im Bürgermeisteramt im Bezirk. Gerade ist eine E-Mail mit dem Stichwort Personalprognose 2018 hereingekommen. Der Bezirk, in dem immer mehr Menschen leben möchten, kämpft mit Personalknappheit. Die Verwaltungsjuristin muss den Doppelhaushalt 2018/2019 aufstellen. Die gebürtige Zehlendorferin, die seit fast 40 Jahren Mitglied der CDU ist, kämpft nicht nur mit den Herausforderungen eines wachsenden Bezirks. Der Abbau des Sanierungsstaus steht ebenfalls auf der Tagesordnung. Auf dem Schreibtisch liegen Artikel zum Wahlkampf, den die stellvertretende Landesvorsitzende der CDU Berlin mit Interesse beobachtet.