Der Grenzwert für den Nitratgehalt des Grundwassers wird an immer mehr Orten in Deutschland überschritten. Das geht aus einer Anfrage an das Bundes-umweltministerium hervor. Inzwischen seien fast ein Drittel aller Flächen in Deutschland betroffen. In Nordrhein-Westfalen (40 Prozent), SchleswigHolstein (50 Prozent) und Niedersachsen (60 Prozent) ist der Anteil sogar noch deutlich höher.
Schuld sei die Massentierhaltung, urteilt die grüne Umweltpolitikerin Bärbel Höhn, denn sie belaste das Grundwasser. "Seit über einem Jahr wird die Umsetzung neuer Düngeregelungen verschleppt", kritisiert der Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft. Und die Umweltschutzorganisation Greenpeace sieht die Nitratverschmutzung als "Preis für die explodierende Produktion von Billigfleisch in Bundesländern wie Niedersachsen oder Schleswig-Holstein.
Nitrat selbst ist nicht gesundheitsgefährdend. Es kann aber zu Nitrit umgewandelt werden, das den Sauerstofftransport im Blut blockiert und als krebserregend gilt.
Die EU-Kommission hatte im vergangenen April beschlossen, beim Europäischen Gerichtshof wegen der Gewässerverunreinigung durch Nitrat eine Klage gegen Deutschland einzureichen.
POLITIK
imago / Kickner
Grenzwert überschritten
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