Der 1. FC Saarbrücken zitterte sich in Nöttingen zu einem 2:1-Erfolg und hat nun spielfrei. Die sportliche Leitung nutzt die Zeit, um die Personalplanungen voranzutreiben.
Zwischen Blamage und Arbeitssieg liegen manchmal nur wenige Minuten. Als Steven Zellner am vergangenen Samstag den Ball in der 89. Minute vom Elfmeterpunkt ins Nöttinger Tor drosch, wurden die Sorgenfalten des Trainers deutlich weniger. "Wir haben kein gutes Spiel gemacht, müssen uns aber nicht entschuldigen, dass wir hier gewinnen", sagte Dirk Lottner und erklärte dann, warum es für sein Team in der laufenden Saison wohl noch nicht reichen wird.
Andere
Zielsetzung
Tags zuvor war Lottner Augenzeuge des souveränen Elversberger 2:0-Erfolgs gegen Koblenz. "Die spielen ihren Stiefel runter, gehen irgendwann in Führung, und dann kannst du eigentlich schon nach Hause gehen, weil du weißt, dass nix mehr passiert. So sieht Qualität aus." Qualität, die seinem Team offenbar abgeht. "Wir schaffen es zu selten, 90 Minuten durchgängig auf hohem Niveau konstant zu bleiben", sagt Lottner. Dass das Spiel beim Tabellenschlusslicht unter schwierigen Bedingungen stattfinden würde, war absehbar. Die Spielweise der Gastgeber auch. "Es war klar, dass die hinten drinstehen und mit langen Bällen agieren", sagte Patrick Schmidt, der sein Team nach 18 Minuten in Führung brachte. "Das Schwierige bei solchen Gegnern ist es, in Führung zu gehen. Das schaffen wir, verdaddeln vier, fünf Konterchancen und fangen uns dann einen Freistoß", schimpfte Lottner nach dem Spiel.
Gut, dass Winterneuzugang Zellner in der Schlussminute vom Punkt die Nerven behielt und eine turbulente spielfreie Woche vermieden wurde. Aufgrund der zuletzt schwachen Leistungen hatte die sportliche Leitung, die Vertragsgespräche mit den Spielern auf Eis gelegt. Zwölf Verträge laufen aus, sicher ist bereits, dass mit Torwart David Salfeld nicht verlängert wird. Bei Abwehrhaudegen Peter Chrappan ist die Tendenz offen. Der Slowake ist bereits 32 und spielt keine fehlerfreie Saison. Zuletzt zeigte sich, dass seine Präsenz aber enorm wichtig ist. Sportchef Marcus Mann hebt bei Chrappan dessen Professionalität und sein Standing in der Mannschaft hervor. "Wir haben uns viele Gedanken gemacht, wo wir uns verbessern können. Klar ist, dass der Verein in der kommenden Saison eine andere Zielsetzung haben wird", sagt Lottner. Neben Torwartneuzugang Daniel Batz spielen in den Defensivplanungen der neue Abwehrchef Steven Zellner, laut Lottner ein "absoluter Qualitätsspieler" sowie Kapitän Manuel Zeitz eine zentrale Rolle. Ein hochwertiger Abwehrspieler soll verpflichtet werden, auf der Außenbahn der Vertrag mit Marco Meyerhöfer verlängert werden. Bei den Planungen für die Offensive richtet sich das Augenmerk zunehmend auf Elversbergs Akteur Markus Obernosterer. "Alles ist möglich", sagt der Österreicher. Spekulationen, der 26-Jährige habe bereits sein "Ja-Wort" gegeben, kommentiert Marcus Mann nicht. "Da sage ich nix zu".
Dominique Rossi