Mehr Beschäftigte in Berlin

Der Berliner Arbeitsmarkt entwickelt sich stabil. Im Dezember waren insgesamt 172.604 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind rund 11.500 weniger als ein Jahr zuvor. Die Arbeitslosenquote lag mit 9,2 Prozent erstmals seit einem Vierteljahrhundert unter der Zehn-Prozent-Marke.

Zugleich waren im Oktober 1.388.600 Personen sozialversicherungspflichtig beschäftigt, das sind 3,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Das ist viel: Bundesweit lag der Beschäftigungszuwachs lediglich bei 1,2 Prozent.

Arbeitssenatorin Elke Breitenbach (Die Linke) sieht jedoch auch Schattenseiten. Insbesondere sei die Zahl von knapp 53.000 Langzeitarbeitslosen "noch immer bedrückend hoch". Breitenbach sieht hier Unternehmen wie Politik gleichermaßen herausgefordert.

IHK-Geschäftsführerin Marion Heß hebt hervor, dass mittlerweile jeder achte neue Arbeitsplatz bundesweit in Berlin entstehe; jedoch sei die Entwicklung in den Bezirken und unterschiedlichen Bevölkerungsgruppen uneinheitlich. Heß fordert hier ein "Bekenntnis" der Senatorin zum ersten Arbeitsmarkt, "damit die Inte­gration nachhaltig gelingt".

Doro Zinke, Vorsitzende des DGB in Berlin und Brandenburg, betont dagegen den Zusammenhang zwischen der positiven Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt und der Einführung des Mindestlohns vor einem Jahr. In Brandenburg sei jeder fünfte Job von der Einführung des Mindestlohns betroffen, in Berlin immerhin noch 13 Prozent. Zinke: "Wir warnen vor weiteren Ausnahmen vom Mindestlohn, das brächte nur neue Spaltungen."