An diesem Wochenende treffen in der Fußball-Bundesliga Borussia Mönchengladbach und Borussia Dortmund aufeinander. Es ist auch das Duell zwischen BVB-Interimscoach Edin Terzic und Gladbachs Trainer Marco Rose. Denn glaubt man gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen, dann könnte der eine im Sommer die Nachfolge des anderen antreten. Marco Rose leistet in Mönchengladbach eine herausragende Arbeit. Dass dies Begehrlichkeiten weckt, gehört zum Geschäft dazu. Und in Dortmund sucht man händeringend einen Übungsleiter, der endlich das Vakuum füllt, das Jürgen Klopp hinterlassen hat. Doch Gladbach ist nicht Dortmund. Das musste auch schon Lucien Favre erfahren. Am Niederrhein extrem erfolgreich und mit Kultstatus versehen, war er im Ruhrgebiet mehr geduldet als geliebt. Andererseits wird Rose wissen, dass seine Möglichkeiten in Gladbach nicht unendlich sind. Dass er sich mit dem Team dauerhaft für die Champions League qualifiziert, ist unwahrscheinlich. Doch die Gefahr des Scheiterns an anderer Stelle ist nicht unerheblich. Dies könnte Terzic in die Karten spielen. Mehr und mehr Vereine suchen Trainer mit Stallgeruch. Entwickler, mit hoher Bindung zum Verein. Solche, die aus dem Junioren-Bereich gekommen sind oder die U23 trainiert haben. Auf der Rechnung haben sollte man auch Enrico Maaßen, der derzeit die U23 des BVB trainiert. Er gilt als eines der größten Trainertalente der Republik. Er hat den Regionalliga-Meister SV Rödinghausen im vergangenen Sommer sicher nicht verlassen, um in Dortmund dauerhaft in der zweiten Reihe zu stehen. Sollte Rose tatsächlich zum BVB wechseln, stellt sich die Frage, wer seine Nachfolge antritt. Jesse Marsch, sein Nachfolger in Salzburg, ist sicher ein Kandidat. Auch der Bremer Florian Kohfeldt, dem eine Luftveränderung offensichtlich gut täte, wird genannt. Ein neuer Stern am Trainerhimmel ist der Schweizer Urs Fischer, der bei Union Berlin Herausragendes leistet. Den könnte es allerdings auch zur Hertha ziehen, denn dort dürfte Bruno Labbadias Zeit endlich sein. Der Trainermarkt wird in Bewegung geraten und seit der vergangenen Woche ist er um eine interessante Person reicher: Kiels Coach Ole Werner!
SPORT
Foto: picture alliance / dpa / Christian Charisius
Nachspielzeit: Bewegung auf dem Trainermarkt
Sport - Kolumne
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