Es ist etwas mehr als zehn Jahre her, da tauchte eine damals 20-Jährige auf und brachte frischen Wind ins Filmgeschäft. Heute, einen Oscar und viele Blockbuster später, ist Jennifer Lawrence aus dem Filmgeschäft nicht mehr wegzudenken.
Wirft man dieser Tage einen Blick auf die eine oder andere Plakatwand, kann es sein, dass man auf dem Weg zum Einkaufen an Schauspielerin Jennifer Lawrence (32) vorbeikommt. In einem minimalistischen Arrangement sieht man sie: sitzend in einem schwarzen Kleid mit Stehkragen vor einem grauen Hintergrund, die Beine elegant überkreuzt, den Blick selbstbewusst in die Kamera gerichtet. Seit Kurzem ist sie „Botschafterin der Eleganz“ für eine Schweizer Uhrenmarke. Das alles wäre nicht weiter bemerkenswert, schließlich werben viele Promis für viele Dinge – doch dann richtet man seinen Blick einige Jahre zurück. Auf Youtube ist zu sehen, wie Jennifer Lawrence am Silvesterabend 2015 gemeinsam mit Eddie Redmayne in der britischen „Graham Norton Show“ sitzt. Vom Moderator werden beide nach ihren eher kurzen Modelkarrieren befragt. Während Eddie Redmayne in einem Katalog mit Strickmode abgebildet ist, erklärt Jennifer Lawrence, warum die Bilder, die sie in jüngeren Jahren für eine Modefirma gemacht hat, gar nicht erst an die Öffentlichkeit gelangten: „Ich habe damals bei dieser Kampagne mitgemacht, aber meine Bilder wurden nie veröffentlicht, und ich wusste nicht, warum. Deshalb hat mein Agent nachgefragt und sie haben als Antwort einfach nur die Fotos geschickt“, erzählt sie lachend. „Die Idee hinter der Kampagne war, dass sie echte Menschen zeigen wollten. Wir waren an einem Strand, und sie warfen uns einen Football zu und sagten: Spielt Football. Und all die anderen Models spielten schön Football.“ Sie macht nach, wie Football elegant gespielt wird und erzählt weiter: „Aber nicht ich! Ich habe mich voll ins Zeug gelegt, habe ein rotes Gesicht auf allen Fotos, bin verschwitzt, meine Nasenlöcher sind aufgerissen. Irgendwann rief eins der Mädchen: Haltet sie von mir fern!“
Schon damals war klar: Jennifer Lawrence ist zu laut, zu ungestüm und zu authentisch für eine oberflächliche Modewelt und eigentlich fast auch für die glatte Welt Hollywoods. Umso bezeichnender und erfreulicher ist es, dass sie sich trotz – oder genau wegen – ihrer Art in Hollywood nicht nur behaupten konnte, sondern sich einen Spitzenplatz in der Schauspielerinnenriege ergattert hat, ohne den Anschein zu erwecken, sich dafür zu viel verbogen zu haben. Von Panem bis zum Oscar, von X-Men bis zur Botschafterin der Eleganz: In unserem Titelthema werfen wir einen Blick auf ihre Karriere und ihre ganz besondere Art.