Theater
Showbusiness trifft Mafia
Künstleragent Danny Rose bringt es auf keinen grünen Zweig. Wenn seine Künstler tatsächlich einmal Erfolg haben, wechseln sie schnellstmöglich zu erfolgreichen Agenten. In seiner Kartei bleiben – vom einbeinigen Stepptänzer bis hin zum Luftballon-Falter-Duo – daher nur einige abstruse Figuren, unter ihnen der abgehalfterte Schnulzenbarde Lou Canova. Als der erfolglose Sänger eines Tages durch einen Nostalgietrend plötzlich wieder ins Rampenlicht rückt, verschafft ihm Danny Rose einen Auftritt im „Waldorf Astoria“. Dass bis zum Auftritt einiges schiefläuft und am Ende sogar die Mafia ihre Finger im Spiel hat, ist kaum überraschend, wenn man weiß, dass es sich um den Plot der Woody-Allen-Komödie „Broadway Danny Rose“ (1984) handelt. Nun feiert der Stoff am Saarländischen Staatstheater seine Permiere als Bühnenstück: „Broadway Danny Rose – Komödie mit Musik“ am 14. Januar im Großen Haus. „Hier trifft Kleinkunst auf Mafia, doch der wahre Held ist der ewige Verlierer Danny Rose, der sich der Welt des Showbusiness mit ihren Erfolgsmechanismen in seiner Andersartigkeit widersetzt“, heißt es in der Ankündigung des Stücks. Danny Rose wird gespielt von Raimund Widra, Lou Canova von Jan Hutter und seine Geliebte Tina Vitale von Verena Maria Bauer. Für die Inszenierung ist Michael Schachermaier verantwortlich, die musikalische Leitung hat Achim Schneider. Infos und Karten gibt es unter: www.staatstheater.saarland
Faszinierende Zeitreise
Die Szenen muten an wie aus einem Historienfilm, der um 1900 spielt. Pferdewagen holpern vorbei, Frauen mit hochgeschlossenen Kleidern und großen Hüten flanieren, Männer mit Gehstöcken unterhalten sich, die Straßenbahn fährt vorbei. Die Aufnahmen sind detailreich und lebendig und sie sind umso faszinierender, wenn man weiß: Es ist eben kein Kostümfilm, es sind Originalaufnahmen der Stadt Saarbrücken aus dem Jahr 1904. Das Historische Museum Saar zeigt auf seinem Youtube-Kanal die überarbeitete Version eines Kurzfilms, dessen Original das British Film Institute zur Verfügung gestellt hat. Der Film von 1904 wurde unter Einsatz Künstlicher Intelligenz in Polen und Estland bearbeitet, eingefärbt und um Geräusche erweitert. Umgesetzt wurde die Bearbeitung des Films im Rahmen des Projekts „Vimuki – Das virtuelle Museum für Kinder und Jugendliche“, bei dem das Historische Museum mitwirkt. Zu sehen ist er hier: www.youtube.com/@historischesmuseumsaar6124