Es geht um die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder. Der Satz gehört standardmäßig zu politischen Diskussionen. Fast schon egal, um welches Thema unter welchem Gesichtspunkt gestritten wird, darf er als eine Art Generalbegründung nicht fehlen. Außer bei Zeitgenossen mit einer Nach-mir-die-Sintflut-Mentalität. Die Exemplare sind gar nicht so rar. Was im Übrigen keine besondere Zeitgeist-erscheinung ist, auch wenn uns das gelegentlich so vorkommen mag. Unterstellen wir, dass der Satz von der Zukunft der nächsten Generation für die meisten nicht nur Versatzfloskel in Reden, sondern ernst gemeint ist, dann erklärt sich die Heftigkeit so mancher Debatte.
Es liegt in der Natur der Zukunftssache, dass sie spekulativ ist, getreu dem Motto: Wenn Du Gott zum Lachen bringen willst, dann mach’ Pläne. Es liegt aber auch an uns selbst. Wenn wir versuchen, Zukunft zu planen, gehen wir dabei von unserer eigenen Idee dazu aus. Das war wohl auch schon mal einfacher, als bestimmte Vorstellungen noch einigermaßen konsensfähig waren. Und hatten nicht auch wir uns in unseren jungen Jahren das alles anders ausgemalt, als es die Älteren für klug empfunden haben? Die Gedanken ließen sich episch ausweiten. Das aktuelle Realitätsbeispiel für Zukunft wiegt gewaltige drei Milliarden Euro. Und die Frage dazu heißt: Wird mit dem Transformationsfonds das Saarland für die nächsten Jahrzehnte den unabweisbaren Wandel schaffen und anders als heute, aber weiter lebenswert sein? Oder wird das Land, zugeschnürt von Schulden, handlungsunfähig vor sich hindümpeln? Da Glaskugeln in politischen Debatten aus der Mode gekommen sind, ist eine Debatte um dieses „Sondervermögen" dringend geboten. Dass dabei nicht von vorneherein der ganz große saarländische Konsens herrscht, ist in diesem Fall sogar angebracht. Die Entscheidung reicht weit in eine Zukunft, die ungewisser ist als je.
Es geht weder um ein Vabanquespiel, bei dem alles auf eine Karte gesetzt wird, noch um Maßnahmen mit abgesicherter Erfolgsgarantie.
Aber wenn es schon um die Zukunft der nächsten Generation geht: Warum sollte die dann nicht auch mitreden können? Formate ließen sich leicht entwickeln, um ihre Perspektive einzubringen. Das wäre vermutlich nicht ganz ohne Risiko. Aber warum nicht auch an dieser Stelle mutig sein?