Zeit für eine gepflegte Männerrunde jenseits von Grillaktionen und Bollerwagentouren! Beim Canyoning, Höhlentrekking und Baggern kommen große Jungs in Fahrt.
Testosteron-Junkies werden beim Sonnenbaden am Sandstrand nur bedingt glücklich, ganz sicher hingegen bei echten Action-Angeboten. Zwischen dem mittleren Hessen und dem unteren Ötztal geht es etwa mit dem XXL-Bagger in die Kiesgrube, mit der Kettensäge ins Unterholz oder mit der Badehose in die Quasi-Senkrechte.
Ötztal: Herzrasen in der Röhre
Ein Pulsschlag bis zum Anschlag der ist bei der "Free Fall" im Rutschenparadies der "Area 47" im Tiroler Ötztal garantiert. Dass hier Schluss ist mit Kinderfasching, beweist das Warnschild am Einstieg: "Frauen nicht erlaubt!" Der Grund? Die Rutsche, bei der Wagemutige bis zu 80 Stundenkilometer drauf haben, wenn sie nach 20 Metern fast senkrechter Strecke in den Auslauf donnern, sorgte in der Vergangenheit immer wieder für Verletzungen im weiblichen Intimbereich. Kleine Vorwarnung: Auch bei Männern kann es kurz "Au" heißen. Dann aber lange "Wow". Zum Warmmachen ist die "Cannonball"-Rutsche zu empfehlen da geht es per Wasserstoß zehn Meter durch die Luft. Im Tagesticket für 23 beziehungsweise 24 Euro sind auch noch andere Späße enthalten: Zipflbob-Schanze, Kletterwand über dem Schwimmteich, Blobbing-Kissen!
Hinzu kommen auf Wunsch weitere Thrills, die aber extra kosten Euro ebenso wie Überwindung: schweißtreibende Hangeleien am Hochseilgarten unter der Autobrücke, waghalsige Manöver in der Offroad-Halle, Adrenalinkicks beim Rafting und Canyonings sowie Stunts auf dem Wakeboard.
Weitere Infos unter:
www.area47.at
Lienzer Dolomiten: Spritziges Vergnügen
Ein spritziges Vergnügen der Extraklasse ermöglicht auch Canyoning. Die Regeln sind einfach: immer den Fluss oder Gebirgsbach entlang. Egal, was da kommen möge. Sei es ein Wasserfall, von dem man springen oder an der Seite herunterklettern muss, eine zu durchschwimmende Gumpe (beckenartige Strudeltöpfe) oder eine knifflige Rutschpassage. Für Canyoning-Fans sind die Lienzer Dolomiten ein Paradies. Die fünfstündige Tour durch den Frauenbach (!), die zum Beispiel vom Club Aktiv Osttirol für 125 Euro offeriert wird, gehört dabei zu den schwierigsten schließlich sind hier selbstständige Abseil- und Rutschmanöver inklusive. Veranstalter nehmen kein Blatt vor den Mund: "Nur für sportliche Personen!", heißt es in den Broschüren.
Weitere Infos unter:
www.osttirolrafting.at oder www.osttirol.com
Kassel: Baggern, bis die Schaufel glüht
"Männerspielplatz" das klingt spannend. Ist es auch, warten dort statt Sandförmchen und Plastiksieben doch Bagger, Planierraupen, Radlader und Kettendozer alles in XXL und alles zum Selbstfahren. Was bei der Eventplattform "Männerspielplatz" angeboten wird, ist eben Spielzeug für Männer, die mit handelsüblichen Rasenmähern und Gartenplanierern aus dem Baumarkt nicht (mehr) zufrieden sind und höher hinauswollen oder tiefer hinein. Je nachdem, ob sie sich im Führerhaus eines Lkw-Krans oder am Steuerpult eines Kettenbaggers in der Kiesgrube befinden. Doch warum nicht beides ausprobieren? Ein kleines Waldgebiet bei Großalmerode in der Nähe von Kassel hat sich diesbezüglich zum Paradies für maschinenbegeisterte Menschen, überwiegend Männer, gemausert. Schließlich können sie dort unter fachkundiger Anleitung vier Stunden lang an verschiedenen Stationen Hand anlegen und extrem schweres Gerät bedienen. Zum Abschluss warten dann noch ein Parcours mit dem Quad und eine Offroad-Tour mit dem Jeep.
Sieben Stunden an 19 Stationen kosten 199 Euro. Weitere Infos unter:
www.maennerspielplatz.de
München: Der Traum vom Fliegen
Fliegen wie ein Vogel diesen uralten Traum versuchen die Menschen in immer neuen Varianten zu verwirklichen. Eine Möglichkeit ist das Fliegen im Windkanal, wie es seit März in Brunnthal südlich von München angeboten wird. Hier entstand mit der ersten von mehreren geplanten "Jochen Schweizer Arenen" ein Actionpark der neuesten Generation und eben inklusive "Bodyflying"-Flugturm. Der Windtunnel, der im unteren Drittel rundum verglast und insgesamt 15 Meter hoch ist, verfügt über Europas modernste Technik. Riesige, unterirdisch verbaute Turbinen beschleunigen den zirkulierenden Luftstrom auf bis zu 285 Stundenkilometer. Eine ausgeklügelte Umlenkmechanik sorgt für die maximale Strömungsqualität ohne spürbare Verwirbelungen. Was übrig bleibt, ist die reine Kraft des Windes, die Mutige das Fliegen ohne Hilfsmittel authentisch erleben lässt. Praktisch: Einsteiger können ohne Vorkenntnisse und Risiko abheben, während angehende Fallschirmspringer in dem Windkanal Übungssprünge aus 3.000 bis 4.000 Meter Absprunghöhe simulieren können. Aber wie funktioniert das nun genau, was jeden in die Luft bringt? Der Teilnehmer betritt die Luftkammer durch eine Tür und lässt sich sanft vertikal in den Luftstrom kippen. Durch Körperbewegungen, die vorher erklärt und von einem begleitenden Instruktor im Windtunnel unterstützt werden, steuert er die Höhe (und Richtung) des Fluges. Das ist am Anfang etwas ungelenk, wird aber schon nach kurzem Training eleganter. Versprochen!
Kosten: ab 49,90 Euro. Weitere Infos unter: www.jochen-schweizer-arena.de
Zillertal: Männertrip mit viel Aussicht
Die Mission lautet: 57 Kilometer, 3.300 Höhenmeter rauf, 3.800 Höhenmeter runter das ist knackig, aber in vier Tagen gut zu schaffen. Das herausragende an diesem Package mit dem passenden Namen "Mannsbilder Tour" ist die landschaftliche Vielfalt. "Die Mannsbilder Tour bietet alles, was das Bergsteigerherz begehrt", betont der Geschäftsführer des Tourismusverbands Zell-Gerlos, Günther Hauser, der sich die Tour ausgedacht hat.
Vom Nationalpark Hohe Tauern (Krimmler Achental) geht es vorbei an der imposanten Reichenspitzgruppe bis hinauf zum Brandberger Kolm. Unvergleichliche Ausblicke, Panoramen zum Träumen und Momente in vollkommenem Einklang mit der Natur sind auf dieser Gipfelmission garantiert. Zur Stärkung servieren die Hüttenwirte köstliche regionale Schmankerl das macht müde "Wadl" wieder munter.
Ab 219 Euro pro Mann inklusive vier Übernachtungen in Hotels und Hütten. Weiter Infos unter:
www.zillertalarena.com/mannsbilder
Luzern: Höhle oder Hölle?
Für Menschen mit Klaustrophobie könnte der dreitägige Höhlentrip ins schweizerische Hölloch leicht zum Höllentrip werden, für Abenteuerfreaks hingegen ist es der Traum. Als Höhlenforscher bringen sie unter Leitung des Spezialveranstalters "Trekking Outdoor Team" Licht ins Dunkel des mehr als 200 Kilometer großen und damit Europas zweitlängsten Höhlensystems. Highlights der Tour sind unterirdische Seen, die per Schlauchboot überquert werden müssen sowie eigenartige Sinterformationen, Kriechstollen und Wasserfälle. Für manche der Kick schlechthin: Auch zum Schlafen bleibt man unter Tage respektive im Biwaksack.
Eine Zwei-Tage-Expedition kostet pro Person 435 Schweizer Franken. Weitere Infos unter: www.trekking.ch
Von Christian Haas
FREIZEIT
Area 47
Abenteuer für echte Kerle
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