Vorbei sind die Zeiten, als noch klassische Limousinen das Straßenbild bestimmten. Für die Logistik einer Kleinstfamilie reicht der Klassiker meist nicht aus. Umso erstaunter war die Fachwelt, als Honda nach der Präsentation des neuen fünftürigen Civic auch eine Limousinen-Variante vorstellte.
Honda-Sprecher Peter Hofmann verweist auf den Hinweis von Honda-Händlern, wonach viele ehemalige Honda- Accord-Fahrer gerne wieder mit einer Limousine vorfahren würden. Die Kundenwünsche wurden erhört. Die Civic-Limousine unterscheidet sich vom Fünftürer vor allem durch eine Chromleiste am Kühlergrill und natürlich durch die Heckpartie. Hier fallen besonders die markanten Rückleuchten auf. Ansonsten sehen sich die beiden Modelle ziemlich ähnlich. Die immerhin 13 Zentimeter, die die Limousine länger ist, fallen kaum auf.
Der viertürige Civic ist mit 4,65 Metern nur acht Zentimeter kürzer als der zuletzt gebaute Accord, hat aber immerhin 50 Liter mehr Platz im Kofferraum. Der fasst nun beachtliche 519 Liter. Für die Civic-Limousine setzen die Japaner ausschließlich den 182 PS starken 1,5-Liter-Turbomotor ein, der auch im Fünftürer verbaut wird. Das 129 PS starke Dreizylinder-Aggregat wird für die Limousine dagegen nicht angeboten.
Der größere, mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe kombinierte Motor treibt das Stufenheckmodell bei einem maximalen Drehmoment von 240 Newtonmetern in rund acht Sekunden auf Tempo 100. Mit der optional erhältlichen Sechsgang-CVT-Automatik dauert es nur einen Tick länger. Das Höchsttempo liegt bei 210 km/h. Die Automatik ist zwar im Stadtverkehr sehr komfortabel, das Auto büßt damit aber ein wenig an Dynamik ein was schon dazu verleitet, gelegentlich die Schaltwippen am Lenkrad zu benutzen. Der im Verhältnis zur Leistung kleine Motor läuft unter normaler Belastung erstaunlich ruhig und ohne große Vibrationen. Gibt man ihm allerdings die Sporen, meldet er sich nachdrücklich. Anfang nächsten Jahres will Honda für beide Modelle ein Diesel-Aggregat anbieten. Näheres ist allerdings noch nicht bekannt. Das Schaltgetriebe passt auf jeden Fall gut zur dynamischen Abstimmung des Fahrwerks. Die hochsteife Karosserie und die ausgeklügelte Aerodynamik tragen ebenfalls einen erheblichen Teil dazu bei. Das Lenkverhalten ist direkt und präzise.
Bei der Grundausstattung lassen sich die Japaner nicht lumpen. Das digitale Cockpit fällt vor allem mit seinem großen Sieben-Zoll-Touchscreen für die Navigation ins Auge. Eine Spurführungshilfe, der automatische Abstandshalter und der Notbremsassistent sowie Fußgänger- und Verkehrszeichenerkennung sind schon serienmäßig an Bord. Dazu gibt es noch eine Klimaautomatik und eine Sitzheizung. Die Vorgängermodelle des Civic haben vor allem mit der Golf-Klasse konkurriert, sowohl der Fünftürer als auch die Limousine klopfen jetzt aber eine Klasse höher an.
Einstiegspreis ist
mit gut 25.000 Euro durchaus ambitioniert
Der Einstiegspreis ist allerdings mit 25.550 Euro nicht von Pappe. Die mittlere Ausstattungsvariante kostet 27.980 Euro, die Topversion 30.620 Euro. Dann sind aber auch Lederausstattung und ein Panorama-Glasschiebedach dabei.
Farblich geht es eher gedeckt zu. Von den sieben angebotenen Varianten changieren vier zwischen Grau und Schwarz. Dafür ist das "Taffeta White" hell leuchtend, und das "Rallye Red" sowie das "Brilliant Sporty Blue Metallic" sind echte Hingucker.
Vermutlich wird der Wagen hierzulande ein Nischendasein fristen, aber das Auto ist auch nicht für den deutschen oder europäischen Markt entwickelt worden, sondern als "Weltauto" gedacht. Und natürlich haben die Japaner Trump hin, Trump her vor allem den amerikanischen Markt im Visier.