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WAS MACHT EIGENTLICH...

Barbara Eligmann?
picture-alliance / dpa

... Barbara Eligmann?

Bekannt geworden ist sie vor allem durch die Moderation der RTL-Sendung "Explosiv – Das Magazin" und die Sat.1-Wissenschaftssendung "Clever". Nach längerer Bildschirmpause übernahm die dreifache Mutter 2012 bei Sat.1 die Doku-Soap "Mieter in Not". Derzeit kümmert sich die 53-Jährige vor allem um ihre Familie und wartet auf neue TV-Aufgaben.

Als Frontfrau des RTL-Magazins "Explosiv" erlangte Barbara Eligmann in den 90er-Jahren Kultstatus: "Willkommen bei ‚Explosiv‘. Mein Name ist Barbara Eligmann", so begannen ab 1992 ihre vorabendlichen Sendungen. Das erste Boulevard-Magazin auf deutschen Bildschirmen machte die gelernte Zeitungsreporterin schnell zum Star. Ihre unterkühlte Art und ihr betroffener Gesichtsausdruck wurden legendär und häufig parodiert. Heute kann sie auf über drei Jahrzehnte Privatfernsehen zurückblicken und bereut nichts. Auch nicht, dass sie 2009 bei "Explosiv" aufgehört hat. Die folgende lange TV-Pause war aus familiären Gründen selbst gewählt: "Wenn ich mein Leben nicht selbst in die Hand genommen hätte, dann würde ich wohl noch heute jeden Abend sagen, wie ich heiße, und hätte nicht drei Kinder", blickt Eligmann zurück. Ein Wiedereinstieg ins TV-Business fällt aber selbst ihr als Bildschirm-Profi nicht leicht. 2012/13 gab es ein anderthalbjähriges Intermezzo bei Sat.1, wo sie eine Mietersendung betreute. "Als Neuanfang habe ich das gar nicht empfunden. Es war anders als ‚Explosiv‘ und ‚Clever‘, aber ich bin ja immer gespannt auf neue Herausforderungen", kommentiert sie ihr Gastspiel bei Sat.1. Dadurch habe sie vielen Mietern in Notsituationen helfen können, weil diese oft aus Angst und Unwissenheit auf ihre Rechte verzichteten." Ob "Mieter in Not" aber noch mal eine Chance im Sat.1-Programm bekommt, ist ungewiss. Außerdem moderierte Eligmann 2013 zusammen mit Wigald Boning die Wissenschaftsendung "Insider" bei Sat.1 Gold, war seitdem aber allenfalls noch als Gast in Talkshows zu sehen. "Ich stehe grundsätzlich nicht für allzu viele Formate zur Verfügung. Denn ich muss für mich selbst immer das Gefühl haben, dass ich etwas Neues und Herausforderndes mache", gibt sie sich wählerisch. Ihr Traum wäre es, eine eigene Talkshow zu übernehmen: "Daytime mit aktuellen Themen. Kein Quasselquatsch, sondern echte Inhalte – das würde mich reizen."

Traum von der eigenen Talkshow

Bis wieder ein ansprechendes Angebot kommt, kann sich Eligmann weiter um ihre Familie kümmern. Vor allem um die Schullaufbahn ihrer drei Kinder. Auf Erfahrungen aus ihrer Wissenschaftsshow Clever kann sie da aber kaum zurückgreifen, weil im Fernsehen wissenschaftliche Erfahrungen mit "viel Krawumm" inszeniert worden sind. "Ich dachte, das sei für mich eine Mega-Nachhilfe in Naturwissenschaften. Aber die Schlagzahl – einen Tag Probe, einen Tag Sendung – war so hoch, dass ich am Ende der Staffel nicht mehr wusste, worum es anfangs gegangen war." Als Mutter wisse sie heute, dass Dinge eine gewisse Wiederholung brauchen, bis sie "in der Birne bleiben". Die Erfahrungen der Hobbyköchin mit ihren Kindern mündeten auch in zwei Buchprojekten: Nach der "Knirpsküche" (2002) für Kinder und Eltern soll das nächste Werk Teenagern das Kochen schmackhaft machen. Auf spielerische Art versucht Eligmann, ihren Kindern in schulischen Dingen zu helfen. "Ich frage sie auch ab, lasse sie beim Autofahren Wörter buchstabieren, oder wir üben Kopfrechnen. Ich selbst wollte in Schulzeiten immer alles richtig machen und hatte Versagensängste. Die haben meine Kinder nicht, und das finde ich gut." Die heute sehr hohen Erwartungen vieler Eltern teilt die an christlichen Werten orientierte Fernseh-Frau nicht. "Mein Sohn geht jetzt in die elfte Jahrgangsstufe. Wenn er mit einer schlechten Note heimkommt, sollen wir dann heulen? Das ist doch Unsinn." Das "Hetzen und Hecheln" verhindere, dass die Kinder die Jetzt-Zeit genießen können. Wenn sie selbst etwas zu sagen hätte, würde sie den Lehrplan entrümpeln, ihn praktischer und lebensnaher gestalten, Charakterbildung stärken und die Länderhoheit in Schulangelegenheiten aufheben. Wie andere Mütter auch, bringt Eligmann sich auch in der Schule ihrer Kinder ein: "Ich putze einmal im Halbjahr den Klassenraum", verrät sie.

"Planen ist schwierig"

Ist in dieser Familie, wo beide Elternteile beim Fernsehen arbeiten, der TV-Konsum besonders hoch? "Natürlich sind wir eine sehr fernsehaffine Familie. Aber ich versuche, die TV-Zeit unserer Kinder zu reduzieren und sie die Sachen gucken zu lassen, die ich gut finde", sagt Eligmann, gesteht aber ein, dass das nur selten funktioniert. Jetzt, wo der älteste Sohn bald ausziehen will und auch die beiden anderen Kinder immer selbstständiger werden, wird sie bestimmt wieder mehr Zeit für ihre Karriere haben. "Planen ist schwierig. Es kommt sowieso immer anders. Ich muss mich einfach wieder von mir selbst überraschen lassen und gucken, was kommt." Da sie aber weiterhin das Familienleben ernst nehmen will, komme "eine tägliche Nummer wie früher" kaum mehr in Frage. Hin und wieder nimmt Eligmann auch Moderations- und Repräsentationsaufträge von Unternehmen an und arbeitet als Hörbuch-Sprecherin. Ansonsten will sie die freie Zeit vor allem für ihre Hobbys nutzen: "Ich reise gerne und koche gerne, am liebsten aber immer mit der ganzen Familie."

Peter Schmidt

 

 

Zur Person:
Barbara Eligmann, geboren am 6. November 1963 in Ludwigshafen, arbeitete nach einem Volontariat beim Bielefelder Westfalen-Blatt als Regionalreporterin bei Sat.1. Ab 1988 moderierte sie die RTL-Regionalsendung "Hamburg Schlag 6" und von 1990 bis 2000 das Boulevard-Magazin "Explosiv" mit dem Wochenend-Ableger "Explosiv – Das heiße Eisen". Dafür erhielt sie 1995 die Goldene Kamera und 1997 den Goldenen RTL-Löwen. Mit Wigald Boning moderierte sie von 2004 bis 2009 bei Sat.1 "Clever – Die Show, die Wissen schafft", für die sie 2006 den deutschen Fernsehpreis bekam, und die NKL-Show "Mega Clever". Bei Sat.1 übernahm sie von 2012 bis 2013 die Doku-Soap "Mieter in Not". Erneut mit Boning führte sie 2013 durch die Sat.1-Gold-Sendung "Die Insider". Sie ist seit 1996 mit dem RTL-Redakteur Thomas Justus verheiratet, hat zwei Söhne (9, 18) und eine Tochter (15).

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