Der 1. FC Saarbrücken steuert auf die Zielgerade der Vorbereitung zu. Der 3:2-Erfolg gegen den nordafrikanischen Serien-Meister JS Kabylie war ein Ausrufezeichen. Trainer Dirk Lottner lebt Gelassenheit vor.
Wechselte Dirk Lottner beim 3:2-Erfolg gegen den algerischen Top-Club noch munter durch, dürften die Anhänger zur traditionellen Saisoneröffnung am Samstag um 14 Uhr im FC-Sportfeld wohl deutlich mehr Aufschlüsse über die mögliche Startelf erhalten, die acht Tage später beim Regionalliga-Auftakt gegen den FSV Frankfurt auf dem Platz stehen könnte.
Der FCS-Trainer lässt sich derzeit nicht in die Karten schauen, weiß auch, dass sich vor allem verletzungsbedingt immer noch etwas verändern kann. Dennoch gibt es erste Personalien, die gesetzt sind. Im Abwehrzentrum hat sich Lottner auf Steven Zellner festgelegt. Beim Sprint-Test, der zu Vorbereitungsbeginn durchgeführt wurde, hatte der Primstaler abermals die besten Werte und präsentierte sich im Gegensatz zum Vorjahr in bestechender Sommer-Form. „Bleibt er gesund, führt kein Weg an ihm vorbei“, sagte Lottner. Bis zuletzt variiert der Trainer zwischen Dreier- und Viererkette, will auch während der Saison flexibel sein. In einer Dreierkette wäre Benjamin Kessel rechts die erste Wahl, links liefert sich Oliver Oschkenat ein enges Rennen mit Marco Kehl-Gomez. „Wir wollten genau diese Duelle. KG ist am Mann überragend, Oschi hat dagegen seine Stärken in der Spieleröffnung und ist zudem enorm kopfballstark“, sagte der FCS-Trainer.
Neben Zellner gibt es einen weiteren Gewinner in der Vorbereitung: Markus Mendler. Auch hier legte sich Lottner fest: „Egal, ob er links spielt oder auf der Zehner-Position – seine Verfassung ist richtig gut. Er geht in die Tiefe, ist topfit. Aus einem Talent ist ein Mann geworden. Er ist in einem überragenden körperlichen Zustand und ein Fixpunkt in unserem Spiel.“
Mit Spannung erwartet wird Lottners Entscheidung im Angriff. Joe Vunguidica und Sebastian Jacob trafen gegen die Algerier, Marcel Carl musste zudem mit einer Blessur am Knöchel vorzeitig vom Feld. Dem Ex-Walldörfer macht zudem die Eingewöhnung und erhöhte Trainingsintensität sichtbar zu schaffen. Ein Fakt, den Lottner einkalkuliert hat: „Damit haben wir gerechnet. Er ist ein fleißiger und motivierter Spieler, der exzellente Ausdauerwerte hat. Er wird sich zurechtfinden.“ Dennoch wäre es keine Überraschung, wenn der Saarländer Jacob gegen Frankfurt beginnen würde. „Sebi war ein paar Tage krank, aber er ist richtig gut drauf. Er ist ein absoluter Qualitätsspieler, der sicherlich in dieser Liga nicht so oft zu finden ist“, lobte Lottner.
Bitter für den FCS, dass sich Routinier Martin Dausch abermals verletzte und mit einem Anriss der Achillessehne rund drei Monate ausfallen wird. Doch weder die leichte Blessur von Carl noch die schwere von Dausch bereiten Sportchef Marcus Mann größere Sorgen. „Sollen wir jetzt jedes Mal einen neuen Stürmer holen, nur weil einer mal umgeknickt ist“, sagte Mann mit Blick auf Carl. Ein Ersatz für Dausch wird ebenfalls nicht gesucht.
Für Unruhe innerhalb der Fanszene sorgten derweil Zeitungsberichte, das Innenministerium habe der Landeshauptstadt Saarbrücken beantragte Kredite verweigert. Befürchtungen wurden laut, der Umbau des Ludwigsparkstadions könnte davon betroffen sein, zumal die für den 12. Juli angekündigte Veröffentlichung von Ausschreibungen für Teile der neuen Tribünen auf sich warten ließen. „Die Ausschreibung wurde am Dienstag im Online-Portal der EU hochgeladen und wird am Tag der nächsten Veröffentlichung des Amtsblattes der EU veröffentlicht, das wird am Donnerstag passieren. Einen Tag später, am Freitag, werden wir die Ausschreibung bei uns auf der Seite veröffentlichen, ab dann können sich registrierte Bieter auch bewerben“, teilte Stadtpressesprecher Thomas Blug mit und ergänzte: „Die Verzögerung um ein paar Tage lässt sich dadurch erklären, dass einige Detailfragen in dem sehr umfangreichen Mammutpapier noch abschließend geklärt werden mussten.“