Der 1. FC Saarbrücken ist mit einer herben Pleite in die neue Saison gestartet. Schon am heutigen Freitag muss das Team in Freiburg ran: Vieles muss schnell besser werden.
Als sich die Spieler des 1. FC Saarbrücken am vergangenen Sonntag Richtung Kabine aufmachten, da blieben viele von ihnen noch einmal bei Kevin Behrens stehen. Der Neu-Sandhäuser war zur Unterstützung seiner alten Mitspieler ins Saarland zurückgekehrt und wurde Zeuge einer 0:3-Auftaktpleite gegen den FSV Frankfurt. Dass die Fußstapfen, die Behrens und sein ebenfalls gewechselter Sturmpartner Patrick Schmidt hinterlassen haben, groß sein würden, war absehbar. Dass sich der FCS gegen einen vermeintlich leichten Auftaktgegner aber völlig indisponiert präsentierte, war erschreckend.
Probleme in allen Mannschaftsteilen
Trainer Dirk Lottner hatte die Sommerpause mehrfach dazu benutzt, zu betonen, dass die Mannschaft an Stabilität gewinnen müsse. Doch die Saison hatte kaum begonnen, da wurde das Team von seiner Vergangenheit eingeholt. Wie schon im Relegationsspiel gegen 1860 München kassierte der FCS mit der ersten Standardsituation ein Gegentor. „Wer geglaubt hat, dass wir einfach so durch diese Liga spazieren, der hat sich getäuscht. Wir haben im Kollektiv versagt", erklärte Neuzugang Benjamin Kessel, einer der wenigen Akteure mit halbwegs akzeptabler Form. „Wir hatten sieben, acht Ausfälle. Das geht einfach nicht", sagte Lottner, der vor dem Auftreten bei der U23 des SC Freiburg aber „auch Ansätze gesehen hat, was wir verändern können". Lange Zeit sah es so aus als würde der Coach eine Dreierkette einführen, am Ende blieb es dann doch bei einem 4-4-2. Neuzugang Kessel verteidigte rechts ordentlich, ist aber aufgrund seiner Größe und Spielweise niemand, der mit Tempo über die Seite marschiert. Mit Joe Vunguidica und dem später eingewechselten Marcel Carl hat der FCS zwei Strafraumstürmer verpflichtet, beide hingen völlig in der Luft. Recht offensiv war Tobias Jänicke 45 Minuten lang unauffällig, links zog es den besten Saarbrücker Markus Mendler immer wieder in die Mitte, um eine Verbindung zum Angriffsspiel herzustellen. Die Folge: Die Flügel blieben völlig verwaist, und da sich die Doppel-Sechs mit Kapitän Manuel Zeitz und Marco Holz einen fürchterlichen Tag erlaubte, geriet die Abwehrkette immer wieder unter Druck. „Einige, die nicht im Kader standen, könnten für Freiburg ein Thema werden", deutete Lottner nach der Auftaktpleite an. Jede Position könnte auf dem Prüfstand stehen. Rückt Kessel für den schwachen Marco Kehl-Gomez ins Abwehrzentrum, um Platz für den schnellen Sascha Wenninger zu machen? Oder bekommt Oliver Oschkenat eine Bewährungschance? Alexandre Mendy könnte für Jänicke beginnen und im Angriff spricht einiges für den Sprinter Gillian Jurcher, nachdem Markus Obernosterer abermals eine Halbzeit lang unauffällig auftrat. „Wir wussten, dass wir eine Zeit lang brauchen werden, um Dinge zu verändern", sagte Lottner, stellte dann aber klar: „So wie heute dürfen wir nie mehr auftreten."