Die Zahl der Sozialwohnungen für Menschen mit geringem Einkommen ist im vergangenen Jahr weiter gesunken. 2017 gab es nur noch 1,223 Millionen Wohnungen mit Mietpreisbindung, rund 46.000 weniger als im Vorjahr. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Grünen hervor.
Im Jahr 2006, als mit einer Reform die Zuständigkeit für den sozialen Wohnungsbau vom Bund auf die Länder überging, waren es noch rund 2,1 Millionen. Die Mittel, die die Länder vom Bund für Sozialwohnungen bekommen, sind bisher nicht zweckgebunden. Außerdem kann die Zahl der Wohnungen sinken, auch wenn neue gebaut werden: Die staatlich bezuschussten Wohnungen fallen nach einiger Zeit aus der Sozialbindung – etwa, wenn der Bauherr seinen geförderten Kredit abbezahlt hat.
Der Rückgang sei „schlicht nicht hinnehmbar", sagte Chris Kühn, der wohnungspolitische Sprecher der Grünen im Bundestag. Er fordert: „Der soziale und bezahlbare Mietwohnungsbau muss die Top-Priorität beim für den Herbst angekündigten Baugipfel sein."