Die Potsdamer Schlössernacht am 17. und 18. August feiert 20-Jähriges Jubiläum. Dabei gibt es den neuen Programmpunkt: „Literatur im Park" – Schirmherr ist der in Brandenburg lebende Schweizer Schauspieler Max Moor. Daniela Noack hat ihn getroffen.
Herr Moor, weshalb braucht der Publikumsmagnet Potsdamer Schlössernacht die Literatur? Besteht nicht die Gefahr, dass die „Leisen Töne – Markanten Stimmen – Spannenden Geschichten" – so das Motto – im Gesamtprogramm untergehen?
Nein, denn die Potsdamer Schlössernacht ist kein Spektakel, sie ist spektakulär. Es gibt eine großartige Mischung aus Theater, Tanz und Musik und das alles vor historischer Kulisse, die zum Weltkulturerbe gehört. In einer solchen Kulturlandschaft hat auch die Literatur ihren Platz. Bei der Schlössernacht kann jeder nach seiner Façon glücklich werden, wie es schon der Alte Fritz propagierte.
Die „Vorleser" gehören zum Who’s Who der deutschen Film- und Theaterszene, darunter Martina Gedeck, Robert Stadlober oder Katharina Thalbach.
Ich bin nur der Schirmherr des Literaturprogramms. Verantwortlich für die Organisation ist Bernd Hoffmann, der sich unter anderem als künstlerischer Leiter mit dem Bad Homburger Poesie- und Literatur-Festival einen Namen gemacht hat. Jetzt freue ich mich auf das tolle Programm und die großartige Besetzung. Wobei für mich die großen Namen nicht das Wichtigste sind.
Sie lesen aus Joseph Roths „Die Legende vom heiligen Trinker". Was fasziniert Sie an Joseph Roth?
Ich mag Joseph Roth sehr und insbesondere die Novelle. Sie führt in das Paris der 30er-Jahre. Es ist eine Art Märchen für Erwachsene gemäß der Devise: „Man hat einen Plan, und Gott lacht darüber." Dieses Scheitern wird auf sehr liebevolle Weise beschrieben.