Fußball-Regionalligist 1. FC Saarbrücken hat am Wochenende spielfrei. Die Zeit wird Trainer Dirk Lottner nutzen, um gegen den Oberligisten Hertha Wiesbach zu testen. Auch weil ein potenzieller Neuzugang im Training ist.
Er galt mal als große Stürmerhoffnung in Deutschland. Doch den richtigen Sprung in den Aktivenbereich hat er bisher nicht geschafft. Sein Name: Marc Brasnic. Der 21 Jahre alte Mittelstürmer kickte in der Jugend für Bayer Leverkusen und kam dort in der Junioren-Bundesliga auf die unfassbare Quote von 43 Toren und zehn Vorlagen in 53 Einsätzen. Als hoffnungsvolles Talent wechselte er nach der Jugendzeit zunächst zum SC Paderborn, dann zu Fortuna Köln und in der vergangenen Saison zu Viktoria Köln. Seine Bilanz war dabei allerdings eher bescheiden. Derzeit ist der bullige Angreifer, der neben dem kroatischen auch einen deutschen Pass hat, vereinslos. „Wir schauen ihn uns diese Woche einmal an und werden ihn auch am Donnerstag gegen Wiesbach testen“, sagt Sportdirektor Marcus Mann. Der Regionalliga-Meister, der nach dem Fehlstart gegen Frankfurt wieder in Tritt gekommen ist, testet um 19 Uhr im FC-Sportfeld gegen den Oberligisten, der am Wochenende auch spielfrei ist. „Wir haben acht Spieler, die zuletzt eher wenig im Einsatz waren, für die ist es eine gute Gelegenheit, um Machtpraxis zu bekommen. Da wir mit Marcel Carl derzeit nur einen gesunden Stürmer haben, können wir uns Marc dann auch mal genau ansehen“, sagt Mann, der die Personalie des Ex-Kölners „als durchaus interessant“ einstuft: „Die Quote in der Jugend spricht für sich. Aber manchmal brauchen die Jungs ein wenig länger, um sich oben durchzusetzen“, sagt Mann und verweist auf die Personalie Rufat Dadashov: „Er ist in Saarbrücken nicht zurechtgekommen und wäre zwei Jahre später dann nicht mehr zu bezahlen gewesen. Manchmal sind die Entwicklungen eben so.“
Brasnic ist aber nicht der einzige Name, den Mann auf dem Zettel hat. „Wir führen mehrere Gespräche mit Spielern, die unter Vertrag stehen. Es wäre nicht seriös, wenn ich sagen würde, wir haben eine Sache, die auf jeden Fall klappt. Aber es ist auch nicht so, dass wir keine Ideen haben“, sagt der Sportchef und fügt vielsagend hinzu: „Manchmal geht es schnell. Da reicht ein Anruf um etwas zu konkretisieren.“
Fest steht, dass der vom FCS angefragte 1860-Stürmer Markus Ziereis aus persönlichen Gründen in Bayern bleiben möchte. Der Mainzer Karl-Heinz Lappe erhält laut Mann „definitiv keine Freigabe für einen Wechsel innerhalb der Regionalliga“. Kein Geheimnis ist, dass der FCS auch ein Auge auf den Uerdinger Mittelstürmer Lucas Musculus geworfen hat. „Er hat eine gute Quote, weiß wo das Tor steht“, sagt Mann. FCS-Trainer Dirk Lottner kennt den Angreifer aus gemeinsamen Kölner Zeiten. Die Qualitäten des 27-Jährigen sind demnach unumstritten, allerdings ist Musculus eher ein Typ klassischer Mittelstürmer, wie ihn der derzeit einzig verfügbare FCS-Angreifer Marcel Carl darstellt. Lottner hingegen wünscht sich eher einen Spielertyp, wie ihn die derzeit verletzten Sebastian Jacob und Joe Vunguidica verkörpern, die auch mal über außen kommen und aktiv am Spiel teilnehmen. „Die Frage ist, ob es die perfekte Lösung gibt“, sagt Mann dazu, „aber es ist schon so, dass wir eher Probleme in der Chancenentwicklung hatten als in der Verwertung.“ Daher ist auch ein anderer Stürmer, der beim KFC Uerdingen unter Vertrag steht, kein Thema. Marcel Reichwein wird derzeit auf dem Markt angeboten, der FCS ist aber wenig interessiert. „Er war in der Dritten Liga ein überragender Mann in der Box. Aber er ist auch niemand, der extrem viel läuft und aktiv am Geschehen teilnimmt“, sagt der Sportdirektor.