Wiebke Weichert (41)
Wirtschaftsweiber-Botschafterin | Lankwitz
Aus Kindertagen hat Wiebke Weichert eine Kuh, die auf Druck einknickt. So geht es auch Menschen in der Arbeitswelt, hat sie festgestellt. Mit ihrem Unternehmen „Knickfigur" hilft sie ihnen, beruflich „wieder auf die Beine zu kommen". Ihre eigene Karriere begann als Studentin mit einem Job im Marketing. Beim größten europäischen Softwarehersteller SAP arbeitete die Soziologin, Politologin und Kulturwissenschaftlerin später als Consultant. Aber erst seit zehn Jahren hat sie ihre Berufung gefunden: Als Coach, Unternehmensberaterin und Mediatorin hilft sie Selbstständigen, Start-ups und Fach- und Führungskräften, ihre persönliche Bestimmung zu finden. Die gebürtige Bonnerin sitzt in ihrem „Außenbüro" und nimmt einen Schluck Tee aus der Fragezeichentasse der Künstlerin Niki de Saint Phalle. Die Leute, die zu ihr kommen, haben so ein Fragezeichen im Gesicht. Die bringt sie „aus ihrer Komfortzone", indem sie etwa mit ihnen Rudern geht. Frauen haben es schwerer, sich beruflich durchzusetzen, besonders wenn sie lesbisch sind. Da das Outing am Arbeitsplatz problematisch ist, sind sie häufig noch unsichtbarer als heterosexuelle Frauen. Die frühere Leistungssportlerin im Tischtennis engagiert sich bei den „Wirtschaftsweibern", dem professionellen Netzwerk für lesbische Frauen in der deutschen Wirtschaft. Schließlich bedeutet ihr Name Wiebke: Weib und Kämpferin.