Seit 30 Jahre steht der „Dorfbrunnen" im Kirkeler Ortsteil Altstadt für gepflegte Gastlichkeit und gutes Essen. Gabi und Michael Petry und ihr Team überzeugen durch Herzlichkeit und hochwertige Produkte.
Der „Dorfbrunnen" im Kirkeler Stadtteil Altstadt feierte vor ein paar Wochen sein 30-jähriges Bestehen. Hier wird gepflegte Gastlichkeit zelebriert. Gabi und Michael Petry bieten seit drei Jahrzehnten eine bemerkenswerte Landgasthausküche. Immer sind regionale und saisonale Gerichte auf dem Tableau und der Speisekarte. Natürlich frisch zubereitet, und auch die Klassiker der deutschen Küche in eigenem Stil interpretiert.
Das Alte bewahren und für Neues immer aufgeschlossen sein, so lässt sich Michael Petrys Leidenschaft am Herd am besten beschreiben. Für Qualität macht er keine Kompromisse, sucht seine Ware noch selbst aus. Morgens wird frisch eingekauft, danach vorbereitet und fürs Abendgeschäft vorgerichtet. So lieben es die Stammgäste im „Dorfbrunnen".
Die Karte ist klein, aber fein. Es gibt keine Allerweltsgerichte, Petry sucht sich seine guten Produkte mit großer Sorgfalt aus. „Ich beziehe etwa mein Gemüse, meine Kartoffeln und mein Obst bei VKV in Limbach. Während meiner Lehrzeit waren die in Neunkirchen am Bahnhof. Daher kenne ich sie. Seit der Eröffnung des „Dorfbrunnens" vor nun 30 Jahren kaufe ich all diese Schätze aus dem Garten und vom Feld bei ihnen." Ähnlich ist es mit dem Fleisch, wie er betont. „Dies beziehe ich von Velten, einem Haus, das vor allem die Gastronomie betreut. Ich arbeite jetzt schon viele Jahre mit diesem Fleischlieferanten in Saarbrücken zusammen. Solche Häuser melden sich dann auch mal, wenn sie etwas Besonderes, etwa Entrecôte vom irischen Bullen, im Angebot haben."
An der Wand hängt eine Schiefertafel. Die Stammgäste betreten das Lokal und schauen zuerst, was darauf vermerkt ist. Denn hier werden die Gerichte notiert, die tagesaktuell sind. Manchmal ist das frischer Fisch, Nudeln mit Pfifferlingen oder sonst etwas Saisonales. Immer in kleinen Mengen, praktisch als Bonbon zur eigentlichen Speisekarte. Kürzlich standen da eine außergewöhnlich gute Fischsuppe und ein Steinbeißer drauf. Haben wir gegessen. Oder ein Premium-Schnitzel vom Hunsrücker Landschwein. Deshalb heißt es auch „Hunsrücker Schnitzel". Haben wir auch goutiert. Und beides war sehr, sehr gut. Michael Petry: „Wir wissen, wo das Fleisch herkommt. Es hat einfach eine sehr hohe Qualität."
Gepflegte Gastlichkeit in schönem Ambiente
Im Service schwingt Ehefrau Gabi Petry das Zepter, mit viel Kompetenz und Freundlichkeit. Viele Stammgäste kommen auch deshalb hierher. Auch das restliche Team harmoniert bestens, ist eine eingeschworene Gemeinschaft. Das zeigte sich einmal mehr kurz nach den Feierlichkeiten zum Restaurant-Jubiläum. Als der Chef unerwartet ins Krankenhaus musste und zudem ein Rohrbruch die Küche unter Wasser setzte, zeigte sich, was Zusammenhalt bedeutet. „Wir sind ein superharmonisches Team, es ist schon fast familiär hier. Und da ist doch ganz klar, dass man sich in schlechten Zeiten gegenseitig beisteht", erzählt Ida Wadle. Die Studentin arbeitet bereits seit sieben Jahren hier im Haus. „Für mich ist es ein Geschenk, hier zu arbeiten. Gabi und Michael Petry unterstützen uns auch, wo immer es geht."
In der Küche geht Michael Petry mit der Zeit, kocht heute auch kalorienreduzierter als früher. Etwa mal eine Süßkartoffel frittiert oder aus dem Backofen. Damit erreicht er auch ein jüngeres Publikum, das mittlerweile gern zu Gast im „Dorfbrunnen" ist und eine altbewährte, handgemachte Küche zu schätzen weiß. Der Zeitgeist hat sich gewandelt. Der traurige Slogan „Geiz ist geil" scheint passé, und man merkt deutlich, dass die Gäste bereit sind, für hochwertige Produkte, die besonderen Genuss versprechen, auch wieder gutes Geld zu bezahlen.
Auch für einen hochwertigen Wein greifen die Gäste gern einmal wieder etwas tiefer in die Tasche. Wobei man deutlich sagen muss, dass sich die Preise im Dorfbrunnen völlig im Rahmen bewegen und die Gerichte keineswegs hochpreisig sind.
Auch sogenannte Low-Carb-Gerichte werden nachgefragt. Und zu einem ausgewogenen Abendessen gehört natürlich auch ein leichter Wein. Bei Petrys im Restaurant momentan sehr angesagt ist beispielsweise der Merlot Blanc de Noir von Christian Bamberger aus Bad Sobernheim an der Nahe. Einer, der mit seinen eigenwilligen Kreszenzen immer wieder in den Fachzeitungen steht. Gault-Millau schrieb über diesen Winzer: „Selten passiert so ein kometenhafter Aufstieg." Der Wein hat Klasse und fast schon Kultstatus – passt. Ich jedenfalls trinke ihn sehr gern. Ein Weißwein aus einer Rotweintraube, aus der Merlot-Traube gekeltert. Nichts Ungewöhliches: Der Saft aller Trauben ist weiß, rot wird er von der Schale.
Aber es sind nicht nur Küche und Keller, die zu einem Besuch im Altstadter „Dorfbrunnen" motivieren. Das Haus ist seit vielen Jahren bekannt für seine gepflegte Gastlichkeit und für sein schönes Ambiente. Hinten an der Wand plätschert der Brunnen. Der familiäre Umgangston im Service fällt ebenso positiv auf wie die Herzlichkeit, mit der das „Dorfbrunnen"-Team seine Gäste begrüßt. Hier gibt es nichts von der Stange. So individuell wie seine Gäste präsentiert sich auch der „Dorfbrunnen" – immer gradlinig und verdammt sympathisch. Vielleicht ist das ja auch ein Schlüssel zum Erfolg.