„Bemessungsgrundlagen für die Förderung sind nicht mehr zeitgemäß und gehen an den Lebensrealitäten vorbei", hatte der Berliner Wissenschafts-Staatssekretär Steffen Krach schon vor Semesterbeginn die geltenden Bafög-Sätze moniert. Dies betreffe sowohl die Berechnungen für die Förderwürdigkeit als auch die an die Studierenden ausgegebenen Fördersummen selbst. Er forderte deswegen vor allem eine Anhebung der Wohnungskosten von derzeit maximal 250 auf 300 Euro und eine je nach Wohnort und mit Nachweis mögliche Zulage von 100 Euro.
Dass dies nötig ist, belegt auch der aktuelle Studentenwohnpreisindex im Auftrag des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln: Im Vergleich zum Jahr 2010 sei der Monatspreis an den meisten Standorten real sehr angestiegen – in Berlin sogar um mehr als zwei Drittel. Aktuelle Umfragen zeigen auch, dass Studierende in der Hauptstadt m Schnitt 400 Euro für ihre Unterkunft zahlen. Das ist mit dem aktuellen Bafög-Satz nur möglich, wenn sie nebenher jobben und so weniger Zeit für ihr Studium verwenden können als Kinder wohlhabenderer Eltern. Oder sie studieren in den noch billigen Städten: So lässt es sich laut der Studie in Magdeburg für 200 Euro wohnen. Zu solchen Schritten gezwungen zu sein, könnte jedoch das gleiche Recht auf Bildung für alle infrage stellen.