Mit einer Internet-Universität will das Goethe-Institut ab diesem Herbst den internationalen Dialog stärken und Konflikten entgegentreten. An dem digitalen Projekt sind neun Hochschulen aus Deutschland, Österreich, Russland, Georgien und der Ukraine beteiligt, teilte das weltweit tätige Kulturinstitut mit.
Man habe sich bewusst für Länder entschieden, deren Beziehungen wegen politischer Spannungen in den vergangenen Jahren immer schlechter geworden seien. Die Netzwerk-Uni solle mit Weltoffenheit, Verantwortung und kultureller Vielfalt einen Gegenentwurf zu nationalistischen Tendenzen bilden, sagt der Präsident des Goethe-Instituts, Klaus-Dieter Lehmann. Außerdem gehe es darum, Vorurteilen und sogenannten alternativen Fakten wissenschaftliche Erkenntnisse entgegenzusetzen. Ab dem Wintersemester können Studenten der teilnehmenden Hochschulen Internet-Kurse zu Themen wie Konfliktprävention, Friedensforschung oder nachhaltiger Entwicklung belegen. Beteiligt sind neben den deutschen Universitäten Bremen, Bochum und Frankfurt (Oder) die drei russischen Unis in Kasan, Tjumen und Moskau, Tbilissi in Georgien, Mariupol in der Ukraine und die Hochschule für Agrar- und Umweltpädagogik in Wien.