Hoffentlich fahren die Bundespolitiker keine Dieselautos: Denn auch viele wichtige Adressen wie beispielsweise der Weg zum Kanzleramt liegen an Strecken, die von den kürzlich geforderten Diesel-Fahrverboten in Berlin betroffen sein werden.
Bis Ende Juni 2019 muss Berlin elf Straßenabschnitte für Diesel sperren, auch für die neueren Fahrzeuge bis einschließlich der Schadstoffklasse Euro 5. Außerdem muss der Senat bis März einen verschärften Luftreinhalteplan verabschieden. Ziel der Maßnahmen ist, den Grenzwert für Stickstoffdioxid einzuhalten. Gelingt dies nicht, drohen zahlreiche weitere Sperrungen.
Problematisch dürfte die Umsetzung werden: Norbert Cioma, Berliner Chef der Gewerkschaft der Polizei, weist auf die Überlastung der Hauptstadtpolizei hin. „Wir haben aktuell fast die gleiche Anzahl an Beamten wie im Jahr 2001. Aber seither ist Berlin um 400.000 Einwohner gewachsen“, sagte Cioma. „Wir bräuchten mindestens 3.000 zusätzliche Kollegen.“
Um Fahrverbote auch nur im Ansatz durchsetzen zu können, seien Plaketten nötig. Sie würden als leicht erkennbare „Fahrerlaubnis“ für schadstoffarme Euro-6-Diesel dienen.