Das „To Steki" steht seit mehr als drei Jahrzehnten für eine authentische griechische Küche, die bei den Gästen hervorragend ankommt. Der Familienbetrieb bietet vor allem eine Vielzahl der für Griechenland so typischen Vorspeisen.
Anfang 1984 eröffnete die Taverne „To Steki" am Max-Ophüls-Platz im Nauwieser Viertel in Saarbrücken. Es war die Zeit, als das Viertel sein Gesicht veränderte. Neue Kneipen, Cafés, Bars und Restaurants tauchten auf. In dieser Zeit eröffnete Andreas Wagner sein Café Max, zwei Häuser weiter. Gegenüber betrieb er schon seit einiger Zeit die Wirtschaft „Uff de Nauwies". Auch viele andere Läden hatten Mitte der 80er-Jahre ihre Eröffnung im Viertel. Es wurde immer mehr zum beliebten Wohnort für Studenten, Aussteiger, Alternative und deren ganz eigene Läden. Intellektuelle und Künstler zogen hierher.
Betreiber des „To Steki" war damals und ist bis heute Familie Apostolidis. Angefangen haben die Geschwister Anastasia und Dafi. Heute sind noch Dafis Ehefrau Elisabeth und die Kinder Sophia und Nicolas im Betrieb. Elisabeth betont, dass vor allem der Familienzusammenhalt sehr wichtig für den gemeinsamen Erfolg war: „Wir sind jetzt seit 30 Jahren zusammen. Ich habe von Anfang an versucht, Dafi den Rücken freizuhalten. Unsere Familie, auch unsere Kinder, haben ihm immer wieder den Halt gegeben, eine so lange Zeit durchzuhalten."
Die Rede ist von Triantafillos Apostolidis, bei all seinen Gästen heißt er kurz Dafi. Triantafillos heißt übersetzt übrigens Dreißigblatt, also Rose. Ein sehr poetischer Name. Die Eröffnung des „To Steki" schlug damals ein wie eine Bombe. Vom ersten Tag an war es immer voll. Es wurde gegessen, gesungen und getanzt. Die Gäste lernten ein ganz neues Lebensgefühl kennen. Dafi erinnert sich noch gern an diese Zeit im Viertel: „Manchmal gibt es Zufälle, manchmal hat man einfach Glück! Früh schon kamen viele Leute vom Staatstheater, auch viele Intellektuelle und Künstler. Vom Professor bis zur Bürgermeisterin."
Umzug des Lokals nach 23 Jahren
Mit viel Arbeit und großer Gastfreundschaft eroberten sie die Herzen ihrer Gäste. Der Betrieb fing schon um 17 Uhr an, gegen 20 Uhr kam die nächste Welle, und nach 22 Uhr kamen dann die Leute aus dem Theater, Zuschauer und Schauspieler.
Aus vielen Gästen wurden mit der Zeit Freunde, und diese blieben dem Restaurant erhalten, als es vor elf Jahren seinen Standort änderte. Das „To Steki" zog vom Nauwieser Viertel an den Kieselhumes. Geschadet hat dem Lokal der Wechsel nicht. In den ersten Monaten wurde das Restaurant fast überrannt. Die alten Gäste kamen mit, neue Gäste kamen hinzu.
Wahrscheinlich liegt es daran, dass Familie Apostolidis eine authentische griechische Küche anbietet. „In Deutschland verbinden die meisten griechische Küche mit viel Fleisch. Dabei steht unsere Küche vor allem für zahlreiche Vorspeisen, Mezedes. Die Griechen bestellen einen Tisch voller unterschiedlicher dieser Mezedes. Da ist auch Fleisch dabei, aber vor allem Fisch, Gemüse, Meeresfrüchte. Und jeder sucht sich das raus, was er mag. Vor allem in den Tavernen bestellt man nicht ein Gericht oder eine Fleischplatte. Gerade im Sommer gibt es eher einen Auberginensalat oder etwas mit Paprika. Dazu Peperoni und Zucchini."
Mit der Zeit musste sich aber auch das „To Steki" ein wenig an die deutschen Gewohnheiten anpassen. Angefangen hatten sie wie in einer griechischen Taverne, heute sind auch Teller mit mehreren Komponenten im Angebot. In Deutschland will eben meistens jeder „seinen" Teller.
Auf der Karte im „To Steki" finden sich unter Mezedes 18 Positionen – von Champignons mit Knoblauch über Taramas, eine hausgemachte Fischeierpaste, aber auch Sardellen mit Skordalia. Das ist eine Paste aus Kartoffeln und Knoblauch. Und natürlich Tzaziki, um nur einige zu nennen. Außerdem gibt es gemischte Mezeteller, von klein bis groß. Die einen mit mehr Gemüse, die anderen mit mehreren Spezialitäten aus dem Meer. Oder mit viel Käse.
Wer es lieber fleisch- und fischlos mag, findet unter den Spezialitäten eine vegetarische und eine vegane Platte, die beide sehr abwechslungsreich sind. Natürlich dürfen auch Salate nicht fehlen. Ein griechischer Bauernsalat mit Feta geht locker als Hauptgang durch. Aber auch Fleischliebhaber kommen nicht zu kurz. Es gibt Gyros, Hackfleisch, Filet und Steak, aber auch gemischte Platten vom Grill. Zudem Fisch wie Sardellen, Calamari, Scampi oder Seehecht oder das Ganze als gemischte Platte. Abgerundet wird die Karte mit Desserts. Griechische Klassiker sind etwa Galaktobureko, warmer Kuchen aus Blätterteig mit einer Gries- und Milchfüllung, dazu Eis. Oder Kantaifi – das ist Engelshaar mit Nüssen und Honig gefüllt. Natürlich fehlt auch der klassische griechische Joghurt mit Honig nicht.
Ergänzt wird die Karte wöchentlich durch wechselnde Gerichte auf dem Tableau: etwa Crostinis mit Feigenmus, Trilogie vom Meer oder Trilogie vom Lamm. Und abgerundet wird das Angebot mit einer Kinderkarte. Ich kann die Küche des „To Steki" nur empfehlen, Egal, was ich probiert habe: Alles hat mir sehr gut geschmeckt.
Griechische Weine kommen gut an
Und wie läuft es mit dem griechischen Wein? Dafi runzelt die Stirn: „Anfangs bekam ich in Deutschland nicht viele griechische Weine. Das hat sich in Qualität und Quantität sehr verändert. Heute haben wir viele gute Weine, die aber in Deutschland noch immer nicht so bekannt sind. Das Problem ist vor allem das Renommee. Die Leute trauen sich nicht. Wäre das italienischer oder französischer Wein, wäre das kein Problem. Also haben wir mit unseren Gästen viele Weinproben gemacht, und mittlerweile kommen viele, die explizit nach Weinen aus Griechenland fragen." Triantafillos Apostolidis versucht, immer wieder neue Weine zu präsentieren. „Mittlerweile läuft das. Manche Gäste bestellen sogar hin und wieder eine Kiste für Zuhause bei mir", erzählt er. Wer dennoch nicht so auf griechische Weine steht, findet auch Gutes von der saarländischen Obermosel. Etwa von seinem Freund Gerd Petgen.
Vor Kurzem feierte eine Freundin von uns ihren Geburtstag im „To Steki". Die Tische waren zu langen Reihen zusammengestellt. Ich dachte, wir säßen in Griechenland in einer Taverne. Ich erlebte selten einen so fröhlichen und geschmackvollen Geburtstag. Musik machte der herausragende Hector Zamora. Wir goutierten viele griechische Spezialitäten, tranken griechischen Wein und haben auch zusammen gesungen. Es war ein ganz besonderer Abend einer ganz außergewöhnlichen Gastgeberin. Und als Hector Zamora Pause machte, nahm Dafi die Gitarre und sang griechische Lieder. Unbeschreiblich beeindruckend. So etwas vergisst man nicht. Es ist wie ein Stück GriechenlandUrlaub mitten in Saarbrücken.