Mit 3.500 Litern gelber Farbe hatte Greenpeace Ende Juni den Kreisverkehr am Großen Stern in eine Sonne verwandelt, um für den Klimaschutz zu werben. Das hat nun Folgen: Weil es auf der rutschigen Fahrbahn zu zwei Unfällen mit Sachschäden kam, durchsuchte die Staatsanwaltschaft 29 Büros und Wohnungen in mehreren Bundesländern. Mehrere hundert Beamte beschlagnahmten dabei Computer, Telefone und Festplatten, um möglichst viele Beteiligte am „gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr" zu identifizieren. Greenpeace hatte die Reinigungskosten für die Straße in Höhe von 14.000 Euro übernommen. Mehrere Umweltverbände, unter ihnen BUND, Nabu und WWF, hatten angesichts der groß angelegten nachgeschobenen Durchsuchungen Alarm geschlagen. Sie entbehrten „jeglicher Verhältnismäßigkeit" und seien „ein massiver Angriff auf die Arbeit von unabhängigen Umweltorganisationen". Greenpeace selbst spricht vom Versuch der Einschüchterung.
Auch der Berliner Justizsenator Dirk Behrend (Grüne) äußerte sich kritisch. Die AfD hingegen lobte das Vorgehen – es dürfe keine Narrenfreiheit für „selbsternannte Helden des linken Establishments" geben.