Der 1. FC Saarbrücken tritt in der Regionalliga auf der Stelle und beendet die Hinrunde auf dem unbefriedigenden vierten Rang. Dem Pokalspiel gegen den FC Homburg kommt eine wegweisende Bedeutung zu.
Linie, Latte, Pfosten, Torwart, Schiedsrichter: Die Liste jenes oder jener, die den Auswärtserfolg des 1. FC Saarbrücken bei Hessen Dreieich verhinderten, war lang. 1:1 hieß es am Ende. Aber hätte das Team von Trainer Dirk Lottner ein bisschen mehr Glück oder ein bisschen mehr Cleverness an den Tag gelegt, dann wären die Blau-Schwarzen mit ziemlicher Sicherheit als Sieger vom Feld gegangen. „Es ist kein Wunschkonzert, und es ist in unserer Situation zu wenig. Wir hätten wohl noch zwei Stunden Fußball spielen können, ohne ein weiteres Tor zu schießen. Natürlich haben wir gut gespielt, aber am Ende ist Fußball ein Ergebnissport", sagte Kapitän Manuel Zeitz. Angreifer Sebastian Jacob, der in Dreieich am gegnerischen Torwart Pierre Kleinheider sowie am Pfosten regelrecht verzweifelte, sprach von „Fortschritten vor allem im spielerischen Bereich. Wir spielen besser als noch vor Wochen. Ich glaube, man kann uns wenig vorwerfen. Man muss akzeptieren, dass es der Torwart gut gemacht hat."
Die Tendenz stimmt beim 1. FCS: 14 Punkte aus den vergangenen sechs Spielen ohne Niederlage sind eine gute Ausbeute. Doch um wirklich noch einmal oben ranzukommen, sind Unentschieden letztlich zu wenig. So bezeichnete Lottner das Resultat in Dreieich auch „als extrem unbefriedigend, vor allem, weil wir einen enormen Aufwand betrieben haben."
31 Punkte sind nach der ersten Saison-Hälfte keine berauschende Ausbeute. Der Schatten des verpassten Aufstiegs ist lang, die Fußstapfen des abgewanderten Torjäger-Duos Patrick Schmidt und Kevin Behrens groß. Zudem gelingt es dem Team zu selten, geschlossen an die Leistungsgrenze zu gehen. Beim 5:0 gegen Hoffenheim war beispielsweise Markus Mendler überragend, um nur eine Woche später einen rätselhaft schwachen Auftritt hinzulegen. „Er hat viel versucht, aber leider auch sehr häufig die falsche Entscheidung getroffen. Dafür reißen wir ihm nicht den Kopf ab, er hat auch schon viele Spiele für uns gewonnen", sagte Lottner.
Es sind aber diese Leistungsschwankungen, die verhindern, dass der FCS in der aktuellen Verfassung ein ernsthafter Titelkandidat ist. Dabei gibt es auch positive Aspekte. Angreifer Jacob scheint die fast zwei Jahre dauernde Verletzungsseuche überwunden zu haben, präsentiert sich seit Wochen in spielfreudiger Verfassung. Auch Joe Vunguidica kommt auf der linken Außenbahn endlich in Schwung, und in der Dreier-Abwehrkette war Benjamin Kessel in Dreieich nicht nur wegen seines Tors bester Saarbrücker. „Ein Wechsel ist unabhängig vom Alter auch immer eine Frage der Eingewöhnung. Wir sind froh, dass Benni jetzt in einer richtig guten Form ist", sagte Lottner. Die Stimmung im Umfeld dürfte nun ganz entscheidend vom Resultat des Saarlandpokalspiels gegen den FC Homburg abhängen. „Da muss die Revanche her", sagt Angreifer Jacob mit Blick auf die 1:2-Niederlage in der Meisterschaft vor einigen Wochen.