„Biete zwei Zimmer, suche drei": Was bislang über Zettel an schwarzen Brettern oder Laternenpfählen lief, klappt in Berlin nun auch digital. Zwei Monate, nachdem das Wohnungstauschportal der sechs städtischen Berliner Wohnungsbaugesellschaften online gegangen ist, rollten das erste Mal die Umzugswagen: Mieter der Degewo hatten nach mehr Raum gesucht, eine Gewobag-Bewohnerin zahlt nun weniger Miete für eine passende kleinere Wohnung.
Der Clou dabei: Beide „alten" Mietverträge bleiben bestehen, die Städtischen erheben also keinen Neuvermietungspreis. Ziel des Angebots sei, so Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke), dass die Mieter der sechs „Städtischen", Degewo, Gewobag, Howoge, Stadt und Land, Gesobau und Wohnungsbaugesellschaft Mitte (WBM) ihren Wohnraum besser an die sich verändernden Lebensumstände anpassen können.
Aktuell stehen gut 1.000 Wohnungen auf dem Tauschportal; der Schwerpunkt liegt wie schon beim ersten geglückten Fall bei den mittelgroßen Adressen: Auf der einen Seite brauchen junge Familien einen Raum mehr für ein Kind oder Paare wollen zusammen leben, während bei anderen Mitbewohner ausziehen.
Beteiligen können sich am Tauschprogramm leider nur Mieter der Städtischen. Wer nicht zu diesem Kreis gehört, bleibt oft an einer zu groß gewordenen Adresse wohnen, die von anderen händeringend gesucht würde: Denn eigentlich passendere kleinere Angebote sind zu den rasant gestiegenen Mietpreisen oft teurer als die bisherige Altmiete.