Der Boom am Bau hält an. Die deutsche Baubranche hat im September eine historische Bestmarke geknackt. Die Auftragseingänge stiegen binnen Jahresfrist um 11,4 Prozent auf 6,6 Milliarden Euro. Das ist der beste Wert in diesem Monat seit 1998, so das Statistische Bundesamt. Unternehmen konnten wegen der hohen Nachfrage teils kräftige Preissteigerungen durchsetzten und ihre Umsätze so steigern. Erfasst wurden Firmen mit 20 oder mehr Beschäftigten.
Die große Nachfrage nach Wohnungen und die gleichzeitig niedrigen Zinsen für Immobilienfinanzierung treiben die Branche seit Monaten an. Nach Einschätzung von Politik und Bauwirtschaft müssten jährlich 350.000 bis 400.000 Wohnungen in Deutschland errichtet werden, um den Bedarf zu stillen. Im vergangenen Jahr wurde dieses Ziel verfehlt – auch, weil es an Bauland mangelt und Firmen in der Auftragsflut nicht hinterherkommen. „Die Bauunternehmen setzen alles daran, zumindest einen Teil der hohen Auftragsbestände noch vor dem Winter abzuarbeiten", erklärte der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie (HDB). Bis zu 340.000 Wohnungen könnten dieses Jahr errichtet werden.
Man sei jedoch sehr besorgt wegen steigender Rohstoffpreise, so der HDB weiter. Dennoch rechnet auch die Baubranche mit einem guten Jahr: Für 2018 wird ein Rekordumsatz von 120 Milliarden Euro erwartet.