Das „Restaurant-Landhotel Borst" ist ein Familienbetrieb und steht seit gut 25 Jahren für gehobene Küche und exzellenten Service. Etwa 25 Minuten von Homburg jenseits der Pfälzer Grenze gelegen, erfreut sich das Haus auch bei zahlreichen Saarländern großer Beliebtheit.
Ein Freund aus Homburg gab mir kürzlich den Tipp: „Besuch doch mal das Restaurant Borst. Das wird dir bestimmt gefallen." Also fuhren wir in die Westpfalz nach Maßweiler, nördlich des Schwarzbachtals auf der Sickinger Höhe an den Ausläufern des Pfälzer Waldes. Der Ort liegt nicht weit hinter Zweibrücken, etwa 25 Minuten von Homburg entfernt und mitten in der Natur. Hier sagen sich Hase und Igel gute Nacht.
Das „Restaurant-Landhotel Borst" hat fünf Doppelzimmer. Das Restaurant selbst besteht aus zwei Räumen, einem größeren und einem kleineren. Betreiber sind Monika und Harry Borst. Seit mehr als 25 Jahren führen sie erfolgreich ihr Restaurant und können auf eine treue Stammkundschaft bauen. Die handgeschriebene Karte bietet zwei Menüs und viele geschmackvolle Positionen à la carte. Nicht zu groß, nicht zu klein. Es sind vor allem edle Produkte, das fällt mir gleich auf. Tolle Fische, Hummersüppchen, Kastaniensuppe mit Trüffel, Rohmilchkäse von Maître Oliver. Hier wird eine Küche der Jahreszeiten zelebriert. Erdbeeren gibt es im Juni und nicht an Weihnachten. Vor 30 Jahren übernahmen Monika und Harry Borst die Dorfgaststätte seiner Eltern. Anfangs war es drei Jahre lang ein Bistro, nach drei Jahren fingen sie dann an, im kleineren der beiden Gasträume Hochküche zu servieren. Diese Zeit war nicht leicht, denn bekanntlich dauert es, bis sich rumgesprochen hat, dass da jemand richtig gut kocht. Das Ehepaar Borst war aber von seinem Konzept und der Qualität der angebotenen Gerichte überzeugt, und so dauerte es nicht lange, bis sie auch das Bistro zum richtigen Restaurant umwandelten. „Der Anfang war wirklich zäh", erinnert sich Monika Borst. „Es hat gedauert, bis das Restaurant ins Laufen kam. Wir freuten uns immer, wenn Gesellschaften oder Hochzeiten bei uns buchten. Das hat uns bekannter gemacht."
Heute kommen die Gäste gezielt von weiter her: von Mannheim bis Trier, manchmal aus allen Teilen Deutschlands, der Schweiz, Österreich und Frankreich. Mittlerweile ist das Haus auch in zahlreichen Gastro-Führern gelistet. Der Feinschmecker notiert: „Wunderbar, wie sich hier herzliche Pfälzer Gastlichkeit mit mediterranen Aromen verbindet." Der Pfälzer Restaurantführer schreibt: „Harry Borst gelingt es seit Jahrzehnten, Gäste aus nah und fern zu überzeugen." Und der saarländische Restaurantführer Guide O. schwärmt: „Und wir bekamen dann ein Feuerwerk der schlicht und ergreifenden Art, ohne Firlefanz: ein Mosaik von Oktopus, Lachscroûtons mit Meerrettich-Sauce, Hummermedaillons in Melonensauce, geangelter Wolfsbarsch mit krosser Haut auf Fenchelgemüse oder auf mediterranem Kartoffelpüree. Ein Gedicht!"
Das Haus ist in zahlreichen Führern gelistet
Schon nach den ersten Kleinigkeiten und einer Hummersuppe kann ich mich diesen Urteilen nur anschließen. Hier ist es unaufgeregt, Hektik scheint man hier nicht zu kennen. Und alles, was ich an diesem Tag goutierte, fand ich mehr als bemerkenswert. In der Küche steht Harry Borst mit seiner Großmutter, Hannelore, und zaubert all diese Köstlichkeiten. Heute haben es mir die Fischkreationen angetan. Leicht, geschmackvoll, intensiv. Große Küche, kompetenter Service, und lachen darf man hier auch.
Unser Gastgeber holt sich ein Glas Wein und setzt sich zu uns. Als Kind sprang Harry Borst zwischen den Gästen der elterlichen Dorfwirtschaft herum, wie er erzählt. „Die Gäste sagten schon damals zu mir, wenn du später einmal groß bist, lernst du Koch und übernimmst das Gasthaus. Und genau so habe ich es gemacht." Borst ging nach Zweibrücken und begann in der „Fasanerie" seine Lehre – in dieser Zeit wohl das beste Restaurant weit und breit.
Dort lernte er die Grundlagen, um anschließend in einem Sternetempel in Mainz bestehen zu können: ins „Restaurant Schmüßer", das es heute nicht mehr gibt. Anschließend übernahm er das elterliche Gasthaus und hatte schon damals ganz andere Pläne, als eine Dorfwirtschaft zu führen. Das anfängliche Experiment, das Haus als Eiscafé und Bistro zu führen, verwarf er sehr schnell. „Ich wollte richtig kochen. Also fingen wir mit dem Restaurant an. Wir bauten um, und die Hotelzimmer kamen dazu. Das war das Intelligenteste, was ich in meinem Leben gemacht habe. Mittlerweile läuft das tadellos. Mindestens die Hälfte unserer Gäste sind Saarländer."
Das „Restaurant-Landhotel Borst" ist ein echter Familienbetrieb. Tochter Anna Theresa hilft den Eltern, in der Küche arbeitet ein Lehrling mit. Dazu eine Hauswirtschafterin, die sich um Hotel und Restaurant kümmert. Und die Zukunft ist auch gesichert. „Unser ältester Sohn Johannes arbeitet im ‚Ritz-Carlton‘ in Wolfsburg. Unser zweiter Sohn, Maximilian, hat Koch gelernt. Er arbeitet gerade bei Thomas Schanz an der Mosel, im Zwei-Sterne-Haus. Er will später unser Haus übernehmen", erklärt Borst und fügt lächelnd hinzu: „Wobei ich arbeiten will, bis ich umfalle. Wie Paul Bocuse mit einem Glas Wein in der Hand."
Das „Borst" ist ein gehobenes Restaurant mit lockerer Atmosphäre. Harry Borst kauft nur die besten Produkte, das Limousinrind kommt aus Frankreich, die Fische auch – Steinbutt, Sankt Petersfisch, Wolfsbarsch und Hummer stehen heute auf der Karte. Es gibt Gänseleber und Trüffel. Pfälzer Jäger bringen ihm schon mal Wild vorbei. Das Beste ist ihm gerade gut genug. Irgendwelche Modetrends macht Borst nicht mit, pfälzisch kocht er aber auch nicht. Grundlage ist die klassische, französische Küche mit ihrem hohen Anspruch. Im Sommer kann es aber auch gern mal italienische Gerichte geben.
Klassische französische Küche mit Anspruch
Monika Borst setzt auf große Weine, vor allem aus der Pfalz natürlich. Aber auch edle Tropfen aus dem Rest der Welt finden sich auf der Weinkarte, die wirklich keine Wünsche offen lässt. Auch für einen Digestif bieten sie hier Besonderes an, etwa aus dem „Schwarzen Adler" in Oberbergen: Franz Kellers Alter Apfelbrand. Natürlich auch Edelbrände der üblichen Verdächtigen wie Scheibel und Metté. Dazu noch edlen Armagnac.
Zum Abschluss gesteht Harry Borst: „Ich bin selbst als Pfälzer wirklich Fan der Saarländer. Als Kunden sind sie das Beste, was es gibt. Sie sind nicht nur sehr angenehme Menschen, sondern sie geben für Essen und Trinken gern Geld aus. Und sie kommen gern zu uns, obwohl es im Saarland ja genug gute Restaurants gibt."
Kein Wunder, schließlich ist das „Restaurant Borst" ein Landgasthaus comme il faut. Ein Küchenchef, der mit tollen Gerichten überzeugt. Eine Hausherrin, die eine ganz besondere Weinkarte zusammengestellt hat. Ich kann dieses Haus nur wärmstens empfehlen.