Zwei Jungunternehmer und eine absurde Wette: „100 Dinge" mit Florian David Fitz und Matthias Schweighöfer in den Hauptrollen kommt am 6. Dezember in die Kinos.
Die meisten von uns besitzen eine ganze Masse von Dingen. Sachen, die wir irgendwann einmal aus einer Laune heraus gekauft haben und nicht wirklich benötigen. Der Konsum hält die Wirtschaft am Laufen – doch ist er auch gut für uns? Mit diesem Thema beschäftigt sich „100 Dinge", der neue Film von Florian David Fitz, der gleichzeitig Regie geführt hat und eine der beiden Hauptrollen spielt.
Paul (Florian David Fitz) und Toni (Matthias Schweighöfer) sind Freunde – und haben gemeinsam ein Start-up gegründet. Paul hat eine App entwickelt, die aus dem persönlichen Assistenten eines Smartphones eine gute Freundin macht – die einen morgens liebevoll mit einer individuellen Stimme weckt und an die Termine des Tages erinnert. Die ihren Benutzer persönlich kennt und sich ganz an seine Bedürfnisse und Wünsche anpasst. Bislang ist nur der Prototyp der App auf dem Smartphone von Paul im Einsatz. Um Geld für die Vermarktung zu bekommen, müssen die beiden pitchen: Ihre Idee einem eher lustlosen Gremium vortragen, das einen potenziellen Investor vertritt und den ganzen Tag nichts anderes macht, als sich die Ideen von Jungunternehmern anzuhören.
Mit ihrem Pitch können sie das Gremium erst einmal nicht überzeugen – doch als sie eigentlich schon fertig sind, lässt Toni die Bombe platzen: Während Paul seine App getestet hat, haben ihm seine Kollegen heimlich Werbung für Produkte untergeschoben, die er eigentlich gar nicht braucht. Er hat sie alle gekauft.
Während Paul auf einmal klar wird, wie sehr man mit seiner App Menschen manipulieren kann, meldet sich der per Webcam zugeschaltete Investor aus den USA. David Zuckerman (Artjom Gilz) bietet spontan mehrere Millionen Euro für die App.
Auch eine Zeit des Nachdenkens
„100 Dinge" ist eine als nette Komödie verpackte Warnung vor der neuen, digitalisierten Konsumwelt. Vor einer Welt, in der die hinter netten Namen versteckten digitalen Assistenten und ihre Mutterkonzerne die Menschen möglicherweise bald besser kennen, als sie sich selbst. Und in der sich das Konsumverhalten manipulieren lässt, ohne dass der einzelne es noch merkt. Der Film erzählt aber auch die Geschichte von zwei Freunden, die erst noch merken müssen, was sie einander bedeuten. Und deren Freundschaft auf eine harte Bewährungsprobe gestellt wird.
Der Erfolg des Start-ups, das auf einmal Millionen wert ist, muss gefeiert werden – mit der gesamten Belegschaft. Doch während im Laufe des Abends der Alkoholpegel steigt, steigert sich Paul, der immer noch geschockt ist, dass er auf die Werbung hereingefallen ist, zu der Aussage, dass er auch ohne seine ganzen Sachen leben kann. Er bietet Toni eine Wette an: Die beiden geben all ihren Besitz ab und dürfen sich dann 100 Tage lang jeweils einen Gegenstand zurückholen. Wer als erstes aufgibt, muss die Hälfte seiner Anteile an der Firma den Mitarbeitern überschreiben. Unter dem Einfluss des Alkohols stimmt Toni zu. Wer wird sich schon am nächsten Tag noch an die absurde Wette erinnern? Doch das böse Erwachen kommt am nächsten Morgen, als die beiden splitternackt in ihren leergeräumten Wohnungen erwachen – und die Start-up-Angestellten nur darauf warten, wer als erstes versagt.
Was auf dieses Ausgangsszenario folgt, könnte ganz leicht in Richtung Klamauk abdriften. Tut es aber nicht, denn Florian David Fitz schafft es immer wieder, aus diesen Situationen elegant herauszukommen. Zwar ist die Vorstellung, dass sich wirklich jemand auf solch eine Wette einlassen könnte, schon recht absurd. Aber die Begegnungen, die die beiden während der Zeit der sich selbst auferlegten Konsumzurückhaltung haben, sind umso tiefgreifender. Und so werden die nächsten Wochen für Paul und Toni zu einer Zeit des Nachdenkens – darüber, was sie wirklich brauchen und was sie vom Leben wollen. Ein Lichtblick dabei: In der Nähe des Lagers, in dem die Sachen der beiden liegen, treffen sie Lucy (Miram Stein), eine etwas geheimnisvolle Frau, zu der sich Toni gleich hingezogen fühlt.