Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) geht bei ihren seit dem Zweiten Weltkrieg vermissten Beständen neue Wege. Gemeinsam mit den Kollegen der Russischen Staatsbibliothek Moskau werden 250 dort lagernde Musikhandschriften digitalisiert. Die überwiegend aus dem 18. und frühen 19. Jahrhundert stammenden Musikalien gehören zu den historischen Dokumenten, die die sowjetischen Trophäen-Kommissionen nach 1945 abtransportierten. Auf der Webseite der „Hofmusik Dresden" sind mittlerweile rund 5.600 Notenmanuskripte, Musikdrucke und Libretti auf über 100.000 Seiten einsehbar.
Die Digitalisierung helfe, „Verlorenes zumindest wieder zugänglich und für uns nutzbar zu machen", sagte SLUB-Generaldirektor Achim Bonte. Die Kooperation mit Russland sieht er auch als „Blaupause" für andere.