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WAS MACHT EIGENTLICH...

Beatrice Richter wurde mit "Sketchup" deutschlandweit bekannt.
Foto: imago/Future Image

… Beatrice Richter?

In „Rudis Tagesshow" und in „Sketchup" wurde sie in den 80ern bekannt. Danach wirkte sie in vielen Filmen und Serien mit und stand auf der Bühne. Zuletzt war sie im November im ZDF-Film „Katie Fforde: Zimmer mit Meerblick" zu sehen. Am 20. Dezember wird sie 70 Jahre alt.

Obwohl die Fernsehzuschauer Beatrice Richter vor allem von ihren komischen Rollen bei „Rudis Tagesshow" und „Sketchup" kennen, hat die Wahl-Berlinerin ihr schauspielerisches Talent auch in vielen anderen Formaten gezeigt. Ob in Filmen („Liebe unter Siebzehn", „Niete zieht Hauptgewinn") und Serien („Derrick", „Salto Postale", „In aller Freundschaft") oder auf renommierten deutschen Theaterbühnen: Stets konnte Richter das Publikum mit ihrer Vielseitigkeit und ihrem komödiantischen Talent begeistern. Dazu trat sie immer wieder als Kabarettistin und Jazz-Sängerin auf. Dieser Musikrichtung gehört bis heute ihre ganz große Liebe. Seit 1996 macht sie eine eigene Jazz-Kabarett-Show, die sie stets weiterentwickelt. Ihre Songs singt sie dabei auf Deutsch.

Vor Rudi Carrell hatte sie Angst

Gerade in der jüngeren Vergangenheit kehrte sie jedoch mehrfach auf den Bildschirm zurück: 2015 spielte sie in der Tragikomödie „Schwester in Weiß" und in der Transgender-Komödie „Mein Sohn Helen" zwei größere Fernsehrollen und hatte eine Gastrolle in einer Folge der Krimiserie „Soko Leipzig". Von Februar bis April 2017 verkörperte Richter in der Telenovela „Sturm der Liebe" die Rolle der Gerti Schönfeld und war in der Vorabend-Krankenhausserie „Bettys Diagnose" in einer Episodenhauptrolle zu sehen. Im Januar 2018 wirkte sie in der Romanverfilmung „Cecilia Ahern: Ein Moment fürs Leben" und danach noch in je einer Folge der ZDF-Serien „Die Spezialisten" und „Soko Köln" mit. Im vorigen Monat dann spielte Richter in dem Fernsehfilm „Katie Fforde: Zimmer mit Meerblick" die Mutter der Hauptdarstellerin. Begonnen hat die Karriere von Beatrice Richter bereits in Kindertagen: Die Tochter eines Buchhändlers und einer Flötistin machte in ihrer Geburtsstadt München im Kinderballett der Bayerischen Staatsoper erste Theatererfahrungen. Nach der Schule absolvierte sie eine Schauspielausbildung an der renommierten Münchener Otto-Falckenberg-Schule und bekam schon zu dieser Zeit ihre erste Rolle am Münchener Theater der Jugend. Danach überzeugte sie als Ensemblemitglied im Theater Baden-Baden als Helena in Shakespeares „Sommernachtstraum" und spielte am Hamburger Thalia-Theater unter Boy Gobert, am Bochumer Schauspielhaus unter Peter Zadek, an den Münchener Kammerspielen unter Hans-Reinhard Müller und im Fritz-Rémond-Theater in Frankfurt. Ab 1979 gehörte sie zwei Jahre lang zum Ensemble der „Kleinen Komödie München", bevor sie sich in den 80er- und 90er-Jahren mehr dem Fernsehen widmete. Dort konnte sie vor allem als wandlungsreiche Sketch-Partnerin von Rudi Carrell und Diether Krebs große Erfolge feiern. Aber nicht alles der damaligen Zeit habe sie positiv in Erinnerung, bekannte sie 2015 in der NDR-Talkshow: Vor Rudi Carrell habe sie fast Todesangst gehabt, was sich bis heute in wiederkehrenden Magenbeschwerden äußere.

Neben Diether Krebs zeigte Beatrice Richter in „Sketchup“ eine enorme Wandlungs­fähigkeit.
Neben Diether Krebs zeigte Beatrice Richter in „Sketchup" eine enorme Wandlungs­fähigkeit. Foto: imago/United Archives

Im zurückliegenden Jahrzehnt war Richter aber trotz gelegentlicher Einsätze im Fernsehen wieder mehr im Theater zu sehen: 2003 im Berliner Theater am Kurfürstendamm, 2004 im „Jedermann" vorm Kölner Dom, 2008 bei den Karl-May-Festspielen in Bad Segeberg oder 2011 im Düsseldorfer Theater auf der Kö in dem Boulevard-Stück „Der dressierte Mann". Im Kölner Theater am Dom (2012) und im Essener Theater am Rathaus (2013/14) spielte Richter in der Komödie „Kurschattenmann" eine mürrische Ärztin. Zuletzt konnte sie dann Ende 2017 im Theater im Rathaus Essen in der Komödie „Hundert Quadratmeter" das Publikum wieder über mehrere Wochen zum Lachen bringen. Hier stand die 69-Jährige mit ihrer Tochter Judith gemeinsam auf der Bühne. „Ich wollte nur noch ein Stück spielen, das man wirklich bis zur Urne spielen kann, und dann kam da dieses Stück von dem Spanier Juan Carlos Rubio", begründet Richter gegenüber dem Essener Magazin „Informer online" die Auswahl ihrer aktuellen Theaterarbeit: „Es wird nach wie vor von mir erwartet, dass ich das Komödiantische bediene. Aber wenn die wüssten, wie schwer es ist, auf den Punkt genau eine lustige Pointe abzuschießen. Es ist viel einfacher, das Publikum zum Weinen zu bringen als zum Lachen", sagt Richter zu ihrem bisher letzten Stück. Obwohl Beatrice und Judith Richter sich positiv über den gemeinsamen Bühnenauftritt äußerten, ist eine weitere Zusammenarbeit vorerst nicht geplant,

Sie beherrscht drei Sprachen

Als Kabarettistin gehört es für Beatrice Richter zum Alltag, sich auch für aktuelle gesellschaftliche Entwicklungen zu interessieren. So äußerte sie gegenüber dem „Informer" jüngst Zweifel am Gelingen der Integration von Migranten. „Das ist eine Baustelle, die fast nicht zu bewältigen ist!" Hilfreich sei es ihrer Meinung nach aber, wenn die Deutschen bereit wären, ein paar Worte in den Sprachen der Ankommenden zu lernen. Sie selbst setze sich öfter mit Arabern zusammen und spreche sie mit den drei, vier Wörtern an, die sie kenne. Daraus ergäben sich oft die schönsten Interaktionen, betont Richter, die drei Fremdsprachen beherrscht und in einigen weiteren Sprachen immer ein paar Sätze parat hat.

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