Weihnachtsmärkte lassen die Adventszeit erst so richtig besinnlich werden. Wir stellen ein paar besondere Märkte vor und zeigen, was es in der Weihnachtszeit noch so alles zu entdecken gibt.
Auf Weihnachtsmärkten kann man gemütlich bei Glühwein plauschen, durch festlich beleuchtete Innen- und Altstädte bummeln und originelle Weihnachtsgeschenke kaufen. Besonders beliebt sind hier Schmuck, selbstgemachte Seife, Leckereien und Weihnachtsdekorationen. Viele Weihnachtsmärkte finden in Altstädten zwischen Fachwerkhäusern und verwinkelten Gassen oder vor Kirche oder Dom statt und schaffen dadurch eine besondere Atmosphäre.
Doch es gibt welche, die noch durch andere Besonderheiten hervorstechen.
Mittelalterweihnachtsmärkte
Mittelalterweihnachtsmärkte entführen den Besucher in ein anderes Jahrhundert. Sie verzaubern mit sinnlichen Klängen und wohlduftenden besonderen Speisen. So wird etwa in Esslingen schon in der Woche vor dem ersten Advent die Zeit um rund 600 Jahre zurückgedreht. Zwischen mittelalterlichen Fachwerkhäusern und malerischen Gassen begegnet man etwa Märchenerzählern, Gauklern, Feuerkünstlern und Musikanten und blickt Glasbläsern, Schmieden oder Zinngießern bei ihrer Arbeit über die Schulter. Beim Anblick der beleuchteten Altstadt und dem Duft von Holzkohlenfeuer und Gewürzen kann man auch wie im Mittelalter dinieren.
Aber nicht nur das. Unter anderem kann man auch im Zuber baden, sich im Bogenschießen üben, mittelalterliche Tänze einstudieren, einem zeitgenössischen Konzert beiwohnen oder am Fackelzug zur Esslinger Burg teilnehmen – fünf von insgesamt rund 500 Programmpunkten, die auf Besucher aus der ganzen Welt warten.
Kein Wunder, dass der Esslinger Mittelalter- und Weihnachtsmarkt nach einer Studie der Fachhochschule Hagen zum „erlebnisreichsten Markt Deutschlands" gewählt wurde. Auf dem klassischen Weihnachtsmarkt, der sich auf dem Esslinger Marktplatz direkt anschließt, bieten Händler eine breite Vielfalt an Waren an, darunter Holzspielzeug, Engel, Kräuter, Seifen und Weihnachtssterne.
Auch im saarländischen St. Wendel kann man das Mittelalter mit allen Sinnen erleben. Es gibt viele Aktionen zum Zuschauen und Mitmachen. Daneben kann man einer Aufführung der Weihnachtsgeschichte beiwohnen oder lebensgroße Nussknacker und die große Krippenausstellung bewundern. Ein weiteres Highlight: der Zwergenwald. Hier verzaubern kleine detailverliebt geschnitzte Figuren und ihre Lebenswelt gleichermaßen Jung und Alt.
Schokoladenmärkte
Anfang Dezember lockt das Schokoladen-Festival „chocolART" in der Tübinger Altstadt Anhänger der dunklen Sucht an, die hier ganz auf ihre Kosten kommen. In dieser fabelhaften Schokoladenwelt lernen Sie alle Facetten der Kakaobohne kennen. Hier bieten rund 100 Chocolatiers aus Frankreich, Kolumbien, Italien, Österreich, Dänemark, Ghana, USA, Niederlande, Belgien und der Schweiz sowie ausgesuchte Schokoladen-Spezialisten aus Deutschland ihre edlen Produkte an.
Hier ist Schokolade nicht immer süß, sondern durchaus mal bitter, blumig, fruchtig oder extravagant. Sie zeigt sich auch nicht immer von ihrer dunklen Seite. Einige Tafeln sind verziert mit kandierten Blüten oder Fruchtstücken, andere wiederum mit farbigen Schokodrucken. Neben Tafeln findet sich eine große Auswahl an Pralinen, Trüffeln, Nougat, Macarons, Marzipan, heißer Trinkschokolade oder Schokoladen-Kunstwerken in Form von Musikinstrumenten, Werkzeugen, Totenköpfen, High Heels oder goldenen Weihnachtsmännern, die man in besonderer Atmosphäre bestaunen, genießen oder als Geschenk mit nach Hause bringen kann. Hier findet jeder Anhänger der süßen Sucht seine Sorte, Veganer etwa entdecken Schokolade ohne tierische Inhaltsstoffe. Auch sind die meisten Produkte Fair Trade.
Auf dem „chocolART" kann man aber auch selbst aktiv werden und bei Schokoladen-Workshops mithilfe von Experten seine eigene Weihnachtsschokolade herstellen. Das Tübinger Schokoladenfestival zählt übrigens zu den beliebtesten 100 Sehenswürdigkeiten in Deutschland.
Weihnachtsmarkt in der Schlucht
Mitten im Höllental im Südschwarzwald zwischen steilen, bewaldeten Hügeln, entdecken die Besucher ein himmlisches kleines Weihnachtsparadies. Das magisch beleuchtete Viadukt der Höllentalbahn, Feuerstellen, Lichtermeere und der Märchenpfad erschaffen eine einzigartige Stimmung. Auf dem Markt in der Ravennaschlucht entdeckt man an rund 40 Häuschen hochwertiges Kunsthandwerk, kulinarische Köstlichkeiten aus der Region und außergewöhnliche Geschenkideen made in Schwarzwald. Besucher können außerdem traditionelles Handwerk und weihnachtliche Musik erleben.
Unterirdische Weihnachtsmärkte
In der Weihnachtsstadt Valkenburg (Niederlande), nahe bei Aachen gelegen, dürfen natürlich auch Weihnachtsmärkte nicht fehlen. Von Mitte November bis Ende Dezember locken idyllische Märkte ihre Besucher in eine wundervoll beleuchtete Welt unter der Erde. In der Fluweelengrotte kann man zwischen beeindruckenden Wandmalereien und Skulpturen wahren Weihnachtszauber erleben. Zwischen weihnachtlichen Dekorationsartikeln und Kulinarischem hat sich sogar der Weihnachtsmann höchstpersönlich niedergelassen. Er heißt auch Besucher in seinem Reich willkommen, die sich in seinem Geschenke- und Schlafzimmer umsehen und den Schlitten samt Rentieren begutachten dürfen. Neben bunten, beleuchteten Häuschen und Weihnachtsfiguren findet man hier etwa handgemachte Kerzen, Artikel aus Mergelstein, für die Valkenburg bekannt ist, und polnisches Kunsthandwerk.
Auch der Weihnachtsmarkt in der Gemeindegrotte am Fuße des bekannten Caubergs verzaubert unterirdisch. Mit ihm fing vor 33 Jahren alles an. Der Markt in der Gemeindegrotte ist der größte, älteste und am meisten besuchte unterirdische Weihnachtsmarkt in ganz Europa.
Neben den Märkten unter der Erde locken etwa auch noch ein dritter, überirdischer Weihnachtsmarkt und eine Weihnachtsparade zahlreiche Besucher aus aller Herren Länder zur Weihnachtszeit in die „Kerststad" Valkenburg.
Auch in Deutschland öffnet Ende November ein unterirdischer Weihnachtsmarkt seine Pforten. Beim „Mosel-Wein-Nachts-Markt" in Traben-Trabach gibt es über die Stadt verteilt unter der Erde verschiedene große und wohltemperierte romantisch ausgeleuchtete Keller zu erkunden. Hier können Besucher nicht nur das außergewöhnliche Ambiente und exklusive Produkte genießen, sondern finden regionale sowie internationale Artikel rund um die Themen Weihnachten, Wein, Genuss und Kultur – etwa hochwertige Dekoartikel, kulinarische Spezialitäten, Produkte rund um Wein und Wellness, Antikes sowie modernes Mode- und Schmuckdesign.
Der Traben-Trarbacher Mosel-Wein-Nachts-Markt ist übrigens einer der wenigen Weihnachtsmärkte, die bis zum 1. Januar geöffnet haben.
Weihnachtsparaden
Auch Weihnachtsumzüge schaffen eine himmlische Atmosphäre. Wie an Fasching fahren Wagen durch die Menge – nur, dass statt Clowns, Indianern oder Hexen Weihnachtsmann, Kobolde, Schneemänner und Engel den Besuchern zuwinken. Weihnachtsparaden gibt es etwa in New York, Brüssel, Valkenburg, Thionville – oder hierzulande in Hamburg.
Weihnachtliche Freizeitparks
Während die großen Freizeitparks früher bereits zum Herbst ihre Tore schlossen, lassen sie nun zur kalten Jahreszeit wahre Winterwunderländer entstehen – mit unzähligen prächtig geschmückten Tannenbäumen, riesigen beleuchteten Installationen, eigenen nostalgischen Weihnachtsmärkten, Eislaufbahn und Weihnachtsparaden.
Mancherorts, etwa in Hasselt/Belgien, werden sogar eigens zur Adventszeit kleine Weihnachtsfreizeitparks aufgebaut – mit nostalgischen Karussells, einer Weihnachtsachterbahn, riesigen Dekorationen und kleinen X-Mas-Shopping-Palästen aus Glas.