Martin Hikel (32)
Bezirksbürgermeister | Neukölln
Neben dem aktuellen Pressespiegel liegt ein gelbes Reflektorband. Der passionierte Radfahrer ist stolz darauf, dass im Bezirk gerade der tausendste Metallbügel für Fahrräder aufgestellt wurde. In Neukölln gibt es aber noch andere „Baustellen": soziale Probleme, Bildungsarmut und organisierte Kriminalität. Gleichzeitig hat für Berlins jüngsten Bürgermeister der Bezirk mit seinen 330.000 Einwohnern aus 152 Nationen „ein unglaubliches Potenzial". Früher seien die Leute weggezogen, heute zähle Neukölln gerade bei den Kreativen zu den beliebtesten Kiezen weltweit. Viel hat sich nicht geändert im Büro, seit seine Amtsvorgängerin Franziska Giffey (SPD) Bundesfamilienministerin geworden ist. Auch für ihren Parteigenossen Martin Hikel hat soziale Gerechtigkeit oberste Priorität. Die Büste von Willy Brand steht immer noch an ihrem Platz. Große Fotoleinwände zeigen den Blick vom Rathausturm über die Dächer von Neukölln. Zum Amtsantritt erhielt der Politikwissenschaftler und Mathematiker, der bis zu seiner Wahl zum Bürgermeister im März 2018 als Lehrer arbeitete und SPD-Fraktionsvorsitzender in der Neuköllner Bezirksverordnetenversammlung war, von seinen Büromitarbeitern „Ausdauerlutscher" und „Gute Laune Drops". Die „Nervennahrung" in Form von Schokonusshäppchen, hat der zwei Meter acht große gebürtige Friedrichshainer, der in Neukölln aufgewachsen ist, bereits in einer Spätschicht verputzt.