Wilfried Reuter (66)
Buddhistischer Lehrer | Berlin-Mitte
Im Garten hängen bunte Gebetsfahnen mit Mantren und Segenswünschen, im Büro Seidentücher mit Glückssymbolen. Auf dem Fensterbrett stehen buddhistische Statuen aus Nepal. Es erklingt leise Meditationsmusik oder Klassik. Das Zentrum Lotos-Vihara im Herzen der Hauptstadt – eine ehemals heruntergekommene Kita – ist ein Ort der Ruhe und Besinnung. Wilfried Reuter ist spiritueller Leiter des Berliner Standortes und weiterer Zentren in Meißen, Augsburg und Aspach. Die einer alten Taschenuhr nachempfundene Funkuhr hilft, seine Sieben-Tage-Woche durchzutakten. Der buddhistische Lehrer ist häufig auf Reisen und hält Vorträge mitunter vor großem Publikum wie in der Berliner Urania. Sein ganzes Leben war Wilfried Reuter auf der Suche nach den großen Fragen: Wo komme ich her? Wo gehe ich hin? Was bleibt? Die Antwort fand er vor 25 Jahren im Buddhismus nach der Tradition des Theravada, der ältesten Schule der fernöstlichen Religion. Heute gibt er Seminare zu Meditation oder Themen wie Angst, Partnerschaft, Sexualität, Trauer und Verlust. Seit vielen Jahren ist er Sterbebegleiter. Er schreibt Bücher mit Titeln wie „Zusammen aufwachen" oder „Weck den Buddha in dir". Seit mehr als 40 Jahren meditiert er, arbeitete über dreieinhalb Jahrzehnte als Frauenarzt und Geburtshelfer, bis 2018 auch als Notarzt. Sein Anliegen: den Menschen eine Orientierung geben.