Anka Gnoth (33)
Singer-Songwriterin | Neukölln
Unter dem Tisch stehen Farbtuben. Singen, Malen und Schreiben gehören für sie zusammen. In ihrem ersten Buch, „Daylight Dreaming", hat Anka Gnoth ihre mit ihrer alten Schreibmaschine abgetippten Songtexte selbst illustriert. Analoges Arbeiten lässt der Tagträumerin Zeit, „in unserer schnell gewordenen Welt" über den Prozess nachzudenken. In der Schreibmaschine steckt ein Liedentwurf. Eine Mischung aus Jazz, Folk und experimentellen Elementen. Die Autodidaktin improvisiert häufig im Duett mit dem bulgarischen Kontrabassisten George Donchev. „Aus Liebe zur Natur" hat sie eigentlich Agrarwissenschaften studiert. Mehr als das Rattern von Dreschmaschinen genießt sie heute Naturgeräusche wie das Heulen des Windes oder das Knistern des Feuers – Lautmalereien, die in ihre Musik und ihre Bilder einfließen. Die Wände werden von Variationen einer nackten Frau mit Gitarre geschmückt. Die in Jena geborene Sängerin und Komponistin spielt auch Banjo, Klavier und eine ungarische Zither. Ein Schwarz-Weiß-Foto zeigt sie an einem wilden Strand an der Schwarzmeerküste. Die vergangenen zwei Jahre war sie viel auf Tour: Frankreich, Kanada, Rumänien, Bulgarien, Schweiz. Aus ihrem multifunktionalen Tagebuch mit Ideen, Bildern und Grifftabellen flattern Wortschnipsel – Textbausteine, aus denen ihre Songs entstehen; klangliche Landschaften und malerische Klänge.