Verschleppte Verfahren, verspätete Strafen, überlastete Gerichte: Verzögerungen tragen dazu bei, dass die Justiz oft nicht mehr ernst genommen wird und gehen zulasten der Opfer. Sechs neu auf Probe ernannte Richterinnen und Richter, zwei Staatsanwältinnen und ein Staatsanwalt sollen nun in Berlin für Beschleunigung sorgen.
Parallel besiegelten Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefs der Bundesländer Ende Januar einen „Pakt für den Rechtsstaat": Er sieht Unterstützung für die Länder bei der Einstellung von 2.000 neuen Staatsanwälten und Richtern in den nächsten drei Jahren vor. Der Deutsche Richerbund begrüßte den Pakt. Bis 2030 gingen bundesweit etwa 40 Prozent aller Staatsanwälte und Richter in den Ruhestand, in Ostdeutschland sogar zwei von drei Kollegen.