Nach Plänen von Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) sollen Millionen Geringverdiener, die lange gearbeitet haben, automatisch höhere Renten bekommen. Kleine Renten sollen um bis zu 447 Euro im Monat aufgestockt werden. Zustehen soll die Grundrente all jenen, die mindestens 35 Jahre mit Beitragszahlung, Kindererziehung oder Pflegetätigkeit aufweisen. Eine Prüfung der Vermögensverhältnisse ist nicht vorgesehen. Drei bis vier Millionen jetzige und künftige Rentner sollen davon profitieren. Heil rechnet mit Kosten in mittlerer einstelliger Milliardenhöhe pro Jahr, finanziert werden soll das aus Steuermitteln. In Kraft treten soll die Regelung spätestens zum 1. Januar 2021.
Das Konzept stieß auf Widerstand beim Koalitionspartner CDU. Die Union kritisiert vor allem, dass die höhere Rente aus Steuermitteln ausgezahlt werden soll und ohne dass der tatsächliche Bedarf geprüft wird. CDU-Haushaltspolitiker Eckhardt Rehberg sagte, Steuererhöhungen und neue Schulden seien dafür nicht zu machen. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt sprach von einem Schritt in die richtige Richtung, bezweifelte aber die Finanzierbarkeit. FDP-Chef Lindner findet den Vorschlag ungerecht gegenüber denen, die mehr für die Rente eingezahlt haben.