In Berlin ist es gerade wieder ein großes Thema: Mobbing in der Schule. Wichtig ist, so etwas nicht totzuschweigen, meint die zwölfjährige Leila-Marie Köhncke.
Leila-Marie, in Berlin-Reinickendorf soll sich eine Schülerin wegen Mobbing das Leben genommen haben. Hast Du Ideen, was man gegen Mobbing an Schulen machen könnte?
Man merkt ja, wenn sich ein Schüler zurückzieht, still oder traurig wird. Die Eltern und das Kind müssen dann zusammen das Gespräch mit den Lehrern suchen. Eltern sollten nichts alleine unternehmen, ohne vorher sich mit ihrem Kind genau besprochen zu haben. Sie sollten auch nicht den Mobber oder seine Eltern alleine ansprechen - dann wird es noch schlimmer! Nur nicht darüber schweigen und denken: Das gibt sich von alleine.
Du warst schon auf mehreren Schulen. Welche Dinge stören oder störten Dich am meisten?
Anfangs war ich an einer Grundschule im nördlichen Berliner Umland. Wenn ein Schüler langsamer, unsicherer oder empfindsamer als andere war, hatte er keine Chance. Wer zu langsam war, wurde in der Turnhalle eingesperrt. Das ist mir auch passiert. Ich hatte viele Sorgen, was mir das Lernen schwer machte. Meine Eltern fragten einmal die Lehrerin, wie sie mich unterstützen könnten, und sie sagte: „Es machen zu viele Abi. Es wäre schlimm, wenn die Kassiererinnen aussterben würden. Da bekommt Leila bestimmt was!" Ich war so traurig darüber. Dabei hatte ich mich so auf die Einschulung gefreut! Ich war unsicher und ständig auf der Hut! Meine Sportlehrerin sagte: „Lauf anständig, sonst denkt man, Du bist wirklich behindert!" Ende der zweiten Klasse wollte ich dann nicht mehr zu Schule gehen. Da blieb nur der Schulwechsel.
Angenommen, du wärst Bundeskanzlerin: Was würdest Du ändern?
Die Gehälter von Politikern müssten beschränkt und Sozialberufe besser bezahlt werden. Ich würde auch zu hohe Mieten einschränken. Keiner sollte Sorge um seine Wohnung haben. Ich würde auch versuchen, auf die Weltpolitik Einfluss zu nehmen. Jeder macht nur noch sein Ding und rüstet mit gefährlichen Waffen auf. Die Weltpolitiker drohen immer mehr, ich finde das sehr gruselig. Die Welt scheint so verletzlich.
Leila-Marie Köhncke ist zwölf Jahre alt, wohnt in Brandenburg und geht in Berlin auf eine private Sekundarschule. Die Schülerin liebt ihre zwei Hasen, reitet, schreibt und zeichnet gerne.