Else Edelstahl (38)
Organisatorin 20er-Jahre-Partys | Friedrichshain
Salontisch und Sekretär stammen aus der Gründerzeit. Die Stühle mit Lehnen aus geflochtenem Korb aus den 20er-Jahren. Die Frau mit dem wohlklingenden Künstlernamen, die die Zeit der Weimarer Republik und Fin-de-Siècle-Melancholie liebt, machte ihr Hobby zum Beruf. Ihre Veranstaltungen „Bohème Sauvage" sind eine Hommage an das Nachtleben der 20er-Jahre. Seit 13 Jahren organisiert Else Edelstahl rauschende Feste mit bis zu 1.000 Besuchern. Die 20er-Jahre stehen für sie für Freiheit und das Ausbrechen aus alten Normen. Auf dem Tisch liegt ein Buch über den Karikaturisten Karl Arnold, der für die Satirezeitschrift „Simplicissimus" zeichnete. Neben dem Sekretär hängen Art-Déco-Kleider im 20er-Jahre-Stil. Dank eigenem Kostümverleih könnte die Event-Managerin jeden Tag ein anderes Outfit anziehen. Schon als Kind liebte sie das Verkleiden und besaß eine große Truhe mit Kostümen. Einer ihrer Bewunderer hat auf eine Tafel geschrieben: „Schönste Else der Welt". Die Femme fatale mit Geschmack an Extremen und Exzessen steht beruflich fest auf dem Boden. Sie richtet auch Firmenveranstaltungen aus wie kürzlich die Premierenfeier zur Ausstrahlung der TV-Serie „Babylon Berlin". Sogar unter dem Baldachin ihres Bettes hängen To-do-Listen. Die Veranstalterin des „Berlin Burlesque"-Festivals versteht es eben, Leidenschaft und Geschäft zu verbinden.