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WAS MACHT EIGENTLICH...

Tami Stronach als kindliche Kaiserin mit Barret Oliver als Bastian Bux.
Foto: picture alliance / Everett Collection

… Tami Stronach?

Als Zwölfjährige verzauberte sie 1984 in „Die unendliche Geschichte" das Kinopublikum als kindliche Kaiserin. Danach studierte sie Tanz und Schauspiel und schloss sich 1996 als Tänzerin der Neta Dance Company an. Heute arbeitet sie in New York als Choreografin, produziert Familienunterhaltung und nutzt ihren Kinoerfolg für Charity-Projekte.

Ihre erste und einzige Rolle als Kinderstar in Wolfgang Petersens Blockbuster „Die unendliche Geschichte" lässt Tami Stronach bis heute nicht los. Immer wieder wird die inzwischen 46-Jährige auf diesen „besten Familienfilm aller Zeiten" angesprochen. Nach wie vor tritt sie auf diesbezüglichen Veranstaltungen auf und posiert dort mit Fans der einstigen „kindlichen Kaiserin" für Schnappschüsse. Auf ihrem Online-Portal verkauft sie signierte Fotos, die sie in ihrer erfolgreichen Filmrolle zeigen, und spendet den Erlös für wohltätige Projekte. Trotz des frühen Kinoerfolgs verzichtete Stronach auf eine Fortsetzung der Filmkarriere, weil sie sich das unerfreuliche Schicksal manch anderer Kinderstars ersparen wollte. Auch ihre Eltern hielten sie von der Schauspielerei ab und setzten mehr auf Stabilität als auf Bekanntheit. „Ich wollte Bekanntheit nicht als Lifestyle übernehmen. Erst als Erwachsene habe ich erkannt, dass Bekanntheit ein sehr guter Weg ist, Verbindungen zwischen Menschen zu schaffen", erklärt Stronach in einem aktuellen Interview ihre heute etwas geänderte Einstellung. Auch deshalb habe sie sich neuerdings wieder der Schauspielerei zugewandt und 2017 in der kleinen Independent-Komödie „Ultra Low" und bei einer Produktion des Off-Broadway-Theaters „La MaMa Experimental Club" mitgespielt. Seitdem bekomme sie öfters auch wieder Drehbücher zum Lesen angeboten. Es sei nicht der typische Weg, sich in den 40ern nach langer Pause wieder dem Schauspielerberuf zuzuwenden, aber typische Wege hätten sie ohnehin nie interessiert. „Es ist wichtig, sich weiter zu entwickeln und neue Dinge zu versuchen. Wenn man etwas tun will, soll man es auch tun", bekräftigte Stronach 2017 in einem Interview mit dem US-Onlinedienst „Inquistr".

Die US-amerikanische Tänzerin und ehemalige Filmschauspielerin Tami Stronach
Die US-amerikanische Tänzerin und ehemalige Filmschauspielerin Tami Stronach - Foto: picture alliance / Jens Kalaene / dpa-Zentralbild / ZB

„Neue Dinge versuchen"

Da sie sich schon immer für Tanzen und die Musik interessiert hatte, machte sie als Teenager das Tanzen zum Beruf und tingelte sieben Jahre lang mit der Dance Company von Neta Pulvermacher durch die Vereinigten Staaten, Europa und Israel und erarbeitete in ihrem New Yorker Studio auch eigene, mit Auszeichnungen gewürdigte Choreografien. Bis heute beschäftigt Tami Stronach sich auch mit Musik-Videos, weil sie da Songs und Choreografie zusammenbringen kann. Im Vorjahr hat sie sogar ein Musikvideo produziert, in dem ihre damals sechsjährige Tochter Maya ihr Tanztalent andeutet. Das Video wurde für das erste Album der „Paper Canoe Company" produziert, die Tami mit ihrem Mann Greg Steinbruner 2014 gegründet hat. Dies habe dem vorher meist mit eigenen Projekten beschäftigten Paar mehr gemeinsame Zeit beschert. „Paper Canoe" sei für sie ein Weg, „alle Dinge, für die ich eine Leidenschaft entwickle, unter einen Hut zu bringen", erzählte Stronach dem Mediendienst „Inquistr". „Paper Canoe" arbeitet mit hervorragenden New Yorker Designern und Künstlern zusammen, um Events zu organisieren, die Familien unvergessliche Unterhaltungsmomente bescheren sollen. Die Gründung dieses Unternehmens, so Stronach, sei aber auch für ihre talentierte Tochter erfolgt: „Sie ist sehr an Theater und Tanz interessiert, und wir haben schon einige Shows zusammen bestritten." So könnten Arbeit und Familie wunderbar miteinander vereint werden: „Dinge, die wir normalerweise zu Hause tun, leben wir außerhalb aus." Ihr Mann habe mit einem Freund die Musik und Texte für das erste „Paper-Canoe"-Album „Beanstalk Jack" komponiert, und sie habe diese Folk-Rock-Oper dann familien- und kindgerecht bearbeitet und produziert. Auch die Umsetzung des Albums in eine Live-Performance für die Theaterbühne liegt in ihren Händen. 2018 erhielten Stronach und Steinbruner für „Beanstalk Jack" aufgrund der Familienfreundlichkeit den „Parents´s Choice Award". Ein weiteres größeres Projekt des Teams ist die düstere Komödien-Trilogie „Lights" mit den Teilen „Past" (2014), „Present" (2016) und „Future" (2017).

Zeitweise Uni-Lehrtätigkeit

Tami Stronach, die zeitweise auch eine Uni-Lehrtätigkeit ausübte, sieht in der Arbeit von „Paper Canoe" durchaus Parallelen zu ihrem früheren Kino-Hit „Die unendliche Geschichte": Er sei ebenfalls für Familien gemacht worden und entfalte nachhaltige Wirkung bis heute. „Was ich an ‚Paper Canoe‘ so liebe, ist unsere Art von Shows und das Publikum, das wir erreichen. Da gibt es Mütter, Väter und Kinder. Und die Theater, in denen wir auftreten, sind alle sehr intim." Die Verbindung mit dem Publikum während und nach der Veranstaltung sei „eine wundervolle Art, Menschen zu verbinden", schwärmt Stronach: „Wir wollen richtige große Geschichten für Familien erzählen." Die 46-Jährige, die von den US-Medien durchweg als „inspirierende Gesprächspartnerin" gewürdigt wird, hat genaue Vorstellungen von dem, was sie auch in Zukunft machen will: anspruchsvolle Unterhaltung für die ganze Familie. Und in ihrem Mann Greg Steinbruner hat sie hier einen kongenialen Partner gefunden.

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