Rückblick: Im Sommer 2016 hatte der Präsident des Saarländischen Fußball-Verbands Franz-Josef Schumann einige Journalisten zu einem Hintergrund-Gespräch zu sich nach Hause eingeladen. Mit dabei: SFV-Geschäftsführer Andreas Schwinn: Thema des Treffens war unter anderem die Person des Spielleiters Adalbert Strauß.
Für viele im Saarland, nicht nur für die Verantwortlichen des 1. FC Saarbrücken ist „Adel" ein rotes Tuch. Dem Saarbrücker Sportchef Marcus Mann, ein ansonsten recht ausgeglichener Zeitgenosse, ist in der vergangenen Woche öffentlich der Kragen geplatzt. Was das eine mit dem anderen zu tun hat? Die von Schumann im kleinen Kreis angekündigte Kommunikations-Offensive ist bis heute ausgeblieben. Es ist erstaunlich, dass im kleinen Saarland offenbar gezielt aneinander vorbeigeredet wird. SFV-Mann Strauß, von der FCS-Kritik offensichtlich überrascht, bezeichnet sein Verhältnis zu den Blau-Schwarzen als ungetrübt. FCS-Geschäftsführer David Fischer hält die Zusammenarbeit mit Strauß dagegen für „extrem schwierig und kompliziert". Teilnehmer einer Sicherheitsbesprechung vor dem Saarlandpokal-Finale im vergangenen Jahr berichten von „hitzigen Wortgefechten". So unterschiedlich können Wahrnehmungen sein. Dies betrifft übrigens nicht nur Adalbert Strauß. FCS-Sportchef Mann hat auch die „gutsherrenartige" Vorgehensweise der Schiri-Spitze beim Hallenmasters angesprochen. Öffentlich Stellung bezogen wurde trotz ausführlicher Berichterstattung nicht. Dabei gab es in der Woche nach dem Masters eine Sitzung der Spitzenschiedsrichter.
Schiri-Obmann Volkmar Fischer, von Beruf immerhin Neurologe, und sein Homburger Statthalter Klaus Weber vermieden jegliche Selbstkritik und ergingen sich stattdessen in Journalisten-Beschimpfung. Anwesende nannten das Verhalten „sektenähnlich und peinlich." Zu diesem Bild passt, dass Fischer den Schiedsrichtern, die nach dem Masters mit Medienvertretern gesprochen haben, drohte, sie nicht mehr beim größten Hallenturnier einzusetzen. Ein Hoffnungsschimmer gibt es aber: Offenbar finden sich mehr und mehr Mutige – nicht nur Schiedsrichter – die diese Strukturen skandalös finden und an die Öffentlichkeit gehen. Denn etwas ändern wird sich nur, wenn die Dinge auf den Tisch kommen.