Kia bietet mit dem Stinger sportliches Vergnügen bei jeder Menge Platz. Das viertürige Coupé steht in klassischer Gran-Turismo-Tradition. Sein Einstiegspreis beträgt 43.990 Euro.
Wie schon beim GT stammt auch das Design des Stinger-Serienmodells von Kia-Chefdesigner Peter Schreyer und wurde im europäischen Kia-Designzentrum in Frankfurt realisiert. Kia-Deutschland-Geschäftsführer Steffen Cost ist begeistert: „Mit dem Stinger haben wir ein Highlight im Programm. Der Stinger ist ein weiteres Aushängeschild unserer Marke".
In der Tat verschaffen die lange Motorhaube samt kurzem Frontüberhang, der lange Radstand, der große Hecküberhang sowie energisch wirkende breite Schultern der 4,83 Meter langen Sportlimousine eine eindrucksvolle Optik. Ins Auge fallen auch die seitlichen Lufteinlässe im Frontstoßfänger und die Kiemen an den vorderen Kotflügeln. Das dient der Luftströmung an den Vorderrädern. Sportlich geht es auch im Innenraum zu. Aluminium-Pedale und ein griffiges, in Höhe und Tiefe verstellbares Sportlenkrad lassen Rennfahrer-Feeling aufkommen. In der Zentralkonsole befinden sich unter dem Touchscreen und den Lüftungsdüsen die Bedienelemente des Infotainment-Systems und der Klimaautomatik, die durch die tiefe Sitzposition des Fahrers gut zu erreichen sind. Das sieben Zoll große LCD-Display zeigt dem Fahrer nicht nur Bordcomputerdaten und Navigationshinweise, sondern auch Fahrdaten wie zum Beispiel g-Kräfte in Kurven und Rundenzeiten.
Die körperbetonten Sitze ermöglichen eine sehr gute Sitzposition und bieten perfekten Seitenhalt. Außerdem vermittelt der Fünfsitzer Fahrer und Beifahrer ein sehr schönes Raumgefühl. Im Fond können es sich sogar große Passagiere bequem machen – Kopf, Ellenbogen, Beine und Füße haben reichlich Platz. Und anders als in Sportcoupés üblich lässt sich in den Kofferraum bei einem Fassungsvermögen von 406 bis 1.114 Litern so viel hineinpacken wie in „normale" Pkw auch.
Rennfahrer-Feeling auch im Innenraum
Für den Fahrtest haben wir eine attraktive Motorisierung ausgesucht. Der turboaufgeladene Vierzylinder-Selbstzünder schöpft aus 2,2 Litern Hubraum 200 PS und bringt schon ab 1.750 Touren sportliche 440 Newtonmeter an die Kurbelwelle. Damit beschleunigt der Diesel das gut 1,8 Tonnen schwere Fahrzeug in 7,6 Sekunden von null auf 100 km/h und schafft 230 km/h in der Spitze.
Zugleich erfüllt das Aggregat die Abgasnorm Euro 6 und gehört mit einem genügsamen Durchschnittsverbrauch von 5,6 Litern Diesel (CO₂-Ausstoß: 147 g/km) im Normtest eher zu den seltenen Gästen an der Zapfsäule. Auch in Sachen Laufkultur zeigt sich der Motor auf der Höhe der Zeit. Der Hochdruckeinspritzer ist akustisch kaum als Diesel zu identifizieren. Früher übliche dieseltypische Vibrationen gehören der Vergangenheit an.
Geschaltet wird per Automatik. Acht Stufen stehen dafür zur Verfügung. Bei diesem schnell schaltenden und hocheffizienten Getriebe setzt Kia einen Drehmomentwandler mit Fliehkraftpendel ein, der Drehschwingungen im Antriebsstrang reduziert und sonst eher in Flugzeugen oder im Rennsport zu finden ist.
Der in der oberen Mittelklasse beheimatete Koreaner – er ist der erste Kia mit Heckantrieb – präsentiert sich aber nicht nur mit guten Fahrleistungen bei wirtschaftlichem Verbrauch, er überzeugt auch mit souveränem Fahrverhalten. Kein Wunder: Fahrwerk, Motoren und Getriebe wurden auf dem Nürburgring ausgiebig auf Herz und Nieren getestet. Vor allem das straff, aber nicht zu hart abgestimmte Fahrwerk hinterlässt einen ausgereiften Eindruck, sodass bei aller sportlichen Dynamik langstreckentauglicher Federungskomfort gegeben ist.
Man merkt den Diesel gar nicht
Was uns aber besonders gefällt, ist sein kurvenfreudiger, agiler Charakter. Der Wagen zeigt sich überaus wankstabil und untersteuert kaum. Auch die direkte Lenkung sorgt dafür, dass hinterm Steuer nie ein unsicheres Fahrgefühl aufkommt.
Für den Antrieb stehen neben dem Diesel auch ein vierzylindriger Zweiliter-Benziner mit 256 PS und ein 3,3 Liter großes V6-Aggregat mit 370 PS zur Wahl. Eine ansehnliche Komfort- und Sicherheitsausstattung wird erwartungsgemäß serienmäßig mitgeliefert. Dazu zählen eine Notbremswarnautomatik, die Schleuderbremse ESP mit Traktionskontrolle, eine Berganfahrhilfe, ein Motor-Start-Knopf, Halogen-Tagfahrlicht, Nebelscheinwerfer, Licht- und Regensensoren, eine Einparkhilfe für hinten und ein Tempomat.