Er hat die Berlinale 18 Jahre lang geleitet, er hat sie für das Publikum geöffnet und populär gemacht. Jetzt ist Dieter Kosslick mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. „Wir werden ihn grenzenlos vermissen", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bei der Verleihung. Im Schloss Bellevue hefte er Kosslick das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ans Revers. Wer Kosslick einmal begegnet sei, könne eine Geschichte über ihn erzählen, „hat eine Anekdote oder ein Bonmot parat", sagte Steinmeier, „irgendetwas, mit dem er sich einen Platz im Gedächtnis seines Gegenübers verschafft hat".
Die Berliner und Tausende Gäste liebten die Berlinale. Künftige Erfolge müssten sich an denen Kosslicks messen lassen, auch der Publikumserfolg. Kosslick bedankte sich für die Ehrung, machte ein paar Scherze und blickte zurück. Der Dialog mit dem Publikum sei für ihn das Wichtigste gewesen, sagte Kosslick. Dass am Ende 335.000 Leute eine Karte gekauft hätten, könne er immer noch nicht glauben. In Berlin könne jeder über den roten Teppich gehen – in Cannes und Venedig sei das so nicht möglich, sagte er.
Ab Juni übernimmt offiziell ein Duo die Berlinale: Der Italiener Carlo Chatrian ist neuer künstlerischer Leiter, die Niederländerin Mariette Rissenbeek übernimmt die Geschäftsführung. Steinmeier versprach Kosslick: „Wann immer Sie Sehnsucht nach einem roten Teppich haben sollten – das Schloss Bellevue ist bereit, seinen für Sie auszurollen."