Los Angeles, Vancouver, London – und, als erste in Deutschland, Konstanz am Bodensee: Sie alle gehören zu den Städten, die den „Klimanotstand" ausgerufen haben. Klimanotstand, das sei zwar kein „Notstand" im eigentlich rechtlichen Sinne. Durch die Ausrufung würde der Gemeinderat den Klimawandel aber als akute Bedrohung anerkennen und Gegenmaßnahmen zur „Aufgabe von höchster Priorität" erklären, so die Konstanzer Ortsgruppe der Bewegung „Fridays for Future". Auf deren Anregung war die Kommune eingegangen. Konkret geht es nun um Ziele wie die klimaneutrale Energieversorgung von Gebäuden oder ein Mobilitätsmanagement für die Stadt.
Auch andernorts tut sich etwas: Das Klimabündnis in Hamm möchte einen Notstand für Nordrhein-Westfalen, die Kieler stehen ebenfalls in den Startlöchern. Schon weiter sind die Briten. Dort hat vor wenigen Tagen das Parlament den Klimanotstand fürs ganze Land ausgerufen – laut Labour-Chef Jeremy Corbyn ein „Riesenschritt vorwärts", der eine „Welle des Handelns von Parlament und Regierungen weltweit" auslösen könne. Wie wichtig der „große Schritt" auch hierzulande wäre, zeigt der „Erdüberlastungstag", der für uns dieses Jahr auf den 3. Mai fiel: Schon zu diesem Datum hatte Deutschland eigentlich alle Ressourcen fürs Gesamtjahr aufgebraucht – und ebenso all seine ökologisch vertretbaren Emissionen ausgestoßen.