Ein „Sonntagsfrühstück" mit Lena Meckel, die neben ihrer neuen Rolle in der ARD-Telenovela „Rote Rosen" Sportmanagement studiert.
Dunkle Augen, verführerisches Lachen und um einen coolen Spruch nie verlegen: Lena Meckel ist eine bildschöne Mimin. Für junge Schauspieler kann das aber auch gefährlich sein. Denn schnell reduzieren Kritiker solche Darsteller auf ihre Attraktivität. Dabei kann die gerade einmal 26-Jährige schon auf eine beeindruckende Filmografie verweisen: Von einer Rosamunde-Pilcher-Verfilmung bis „Soko Leipzig", von „Der Alte" bis „Familie Dr. Kleist".
Ihre allererste Rolle erhielt Lena Meckel 2005 noch als Kinderdarstellerin im Kinofilm „Die wilden Kerle 3". Dafür wurde sie nicht auf der Straße entdeckt, sondern, ganz klassisch, bei einem Casting. „Zum Dreh der ‚Wilden Kerle‘ gab es für den dritten Teil einen Aufruf. Ich eilte direkt zum Vorsprechen. Viele Mädchen wurden damals gecastet. Ich habe mich mit sechs anderen Kandidatinnen bis zum Ende durchgeschlagen", erinnert sich Lena Meckel, die in einer kleinen schicken Wohnung in der Münchener City lebt.
Seitdem ging es fast durchweg weiter mit tollen Rollen: von ihrem ersten großen Filmprojekt als Erwachsene in „Unter anderen Umständen – Böse Mädchen" bis zur Fernseh-Schmonzette „Kreuzfahrt ins Glück". Apropos Glück: „Glück ist meines Erachtens ein großer Bestandteil in diesem Beruf: zur richtigen Zeit am richtigen Ort zu sein und die richtigen Entscheidungen zu treffen. Aber er verlangt auch viel harte Arbeit. Der Beruf ist ein ständiges Auf und Ab. Man muss stets standhaft, geduldig und voller Energie sein. Zudem musste ich lernen, mit Misserfolgen umzugehen und mich nicht davon unterkriegen zu lassen", so Lena Meckel. Vielmehr gelte es, Rückschläge als Anreiz zu nehmen, an Aufgaben zu wachsen, sagt die gebürtige Eurasburgerin.
„Musste lernen, mit Misserfolgen umzugehen"
Seit vergangenem Jahr ist die gefragte Darstellerin in der ARD-Telenovela „Rote Rosen" in der Rolle der Leonie Pollmann zu sehen. Nach künstlerischem Tiefgang fragt man da lieber nicht – doch die Einschaltquoten geben dem Sender Recht. Dass speziell Serien die Gefahr bergen, als Schauspieler auf einen bestimmten Typ festgelegt zu werden, glaubt Lena Meckel eher nicht. „Wenn man eine Rolle eine gewisse absehbare Zeit spielt, sollte dies keine Gefahr mit sich bringen." Grundsätzlich würden Schauspieler aber durchaus häufig in eine bestimmte Schublade gesteckt, ist Lena Meckel sicher. „Dem einen oder anderen nimmt man beispielsweise die Rolle des Täters vielleicht mehr ab als die des charmanten Casanovas. Dies kann optische Gründe haben, aber auch andere. Ich erinnere mich gut, dass ich vor ein paar Jahren fast zweimal jährlich eine werdende Mutter gespielt habe – aber noch Jahre zuvor oft das unschuldige Mädchen, das sich im Nachgang als Täterin herausstellte." Die Kunst sei, so facettenreich zu spielen, dass der Zuschauer dem Filmkünstler die verschiedenen Charaktere auch abnimmt. Das sei die Herausforderung, der sich jeder Schauspieler stellen müsse, so Meckel, die den eigenen Worten nach eine leidenschaftliche Hobbyköchin ist.
Gebrutzelt, gebacken und gekocht werde oft daheim: „Ich lade gern Leute ein, koche viel asiatisch, bevorzuge hier insbesondere die thailändische Küche." Sonntags wendet Lena Meckel ihre Kochkünste jedoch selten an: „Das Sonntagsfrühstück fällt bei mir meist sehr spartanisch aus, da der Kühlschrank meist bis zum Sonntag wieder komplett leer ist und ich natürlich nicht vorbildlich noch am Samstag den Supermarkt aufsuche." Zu den Lieblingsgerichten zähle ansonsten Wiener Schnitzel vom Kalb mit Bratkartoffeln. Das bereite sie aber nicht selbst zu, räumt sie ein. Neben Kochen, Tanzen und Fotografie nennt die Bayerin auch Reisen als Freizeitbeschäftigung. Silicon Valley und Bangkok sah die Mittzwanzigerin schon. Gern denkt sie aber auch an den aufregenden Rosamunde-Pilcher-Dreh in Südengland.
Auf ihre Heimatstadt lässt die Münchenerin natürlich nichts kommen: „München ist wunderschön. Meine Familie lebt hier, ich bin hier groß geworden. Ich liebe Weißwurst, und die Wiesn ist mein zweites Wohnzimmer. Was soll ich mehr sagen?" In Berlin sei sie aus beruflichen Gründen aber auch verankert. Hier finden viele Drehs statt. „Ich bin ein Riesenfan der Hauptstadt und verbringe hier auch gern freie Zeit. Die Stadt lebt, Tag und Nacht – das, was München leider manchmal etwas fehlt."
„Ich liebe Weißwurst und die Wiesn"
Ihre eigenen Filme schaut Lena Meckel nur höchst selten an, wie die Darstellerin erklärt: „Es fällt mir nicht leicht, mein Spiel objektiv zu betrachten und zu beurteilen. Mittlerweile geht es schon etwas besser und ich sehe mir die Sachen natürlich an, um zu schauen, was ich besser machen kann. Aber dies meist alleine im stillen Kämmerchen zu Hause." Vom trauten Heim aus bildet sich das Schauspieltalent eigenen Angaben nach auch weiter: An einer Fernuni studiert sie Sportmanagement. Wie kam sie gerade auf diese Studienrichtung? „Bitte fragen Sie mich nicht, wieso ausgerechnet Sportmanagement. Ich dachte mir vor drei Jahren, dass, wenn ich den Weg der Schauspielerei weitergehen möchte, dann muss ich mich zumindest nach meinem Abitur noch auf einem anderen Weg irgendwie weiterbilden, damit ich wenigstens ein bisschen Ahnung von etwas habe. Sport ist interessant und Management hat BWL-Anteil (Betriebswirtschaftslehre, Anm. d. Red.), somit wurde es das Studium", sagt sie. Von Vorteil dürfte in jedem Fall sein, dass Lena Meckel Ruhm und Ehre nicht zu sehr in den Vordergrund rückt. Sie wolle vor allem spielen, weil es Spaß macht, nicht, um berühmt zu werden.
Dazu passt auch, dass sie sich nicht unbedingt darum reißt, auf VIP-Events oder Society-Partys im Vordergrund zu stehen. Vor solchen Veranstaltungen sei sie immer sehr aufgeregt, sagte sie kürzlich in einem Fernsehinterview.
Zum Schluss gibt es leider noch eine schlechte Nachricht für alle Verehrer der schönen Lena. Die Schauspielerin ist seit Kurzem wieder liiert: „Ja, es gibt da jemanden in meinem Leben. Wir leben zusammen in München. Mein Freund ist Fotograf. Daher ist er selbst auch viel unterwegs, und wir haben großes Verständnis für den Beruf des anderen." Das sei ein großer Vorteil für die Beziehung.