Karin Maag, gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU Bundestagsfraktion, rechnet mit Zustimmung aus der eigenen Fraktion.
Frau Maag, Sie als CDU-Frau machen gemeinsame Sache mit Katja Kipping, der Chefin der Linkspartei?
Ich mache ja nicht nur gemeinsame Sache mit der Linkspartei, die Registerlösung wird ja auch von Teilen der FDP, SPD, und den Grünen getragen. Die Entscheidung, wie werben wir zukünftig Organspender, ist eine Gewissensentscheidung. Da muss das Parteibuch dann auch mal hinten anstehen. Aber dass es jetzt einen Gesetzesentwurf im Bundestag gibt, den sowohl Teile der Union und auch der Linkspartei tragen, ist schon recht ungewöhnlich.
Wie ist denn die Stimmung in der Union bei der Organspende, für Jens Spahns doppelter Widerspruchslösung, oder für Ihre Registerlösung?
Also bislang war das in allen Fraktionen im Bundestag offenbar gedrittelt: Ein Drittel war dafür, dass alles so bleibt wie es ist. Dann gibt es ein Drittel, die finden die doppelte Widerspruchslösung perfekt, weil sie angeblich so unkompliziert ist. Und dann gab es unser Drittel, das einen völlig neuen Ansatz wollte und nun einen zweiten Gesetzesentwurf einbringt. Unser Entwurf unterscheidet sich ja nicht groß vom herkömmlichen Prinzip, ist einfach nur der Zeit angepasst. Und was ich da mitbekomme, sind wir jetzt wohl zwei Drittel für die Registerlösung und ein Drittel für die Widerspruchslösung.
Gesundheitsminister Jens Spahn unterliegt mit seinem Vorschlag der CDU Gesundheitsexpertin, das könnte Ärger geben!
Nein, …(lacht) … denn bei dieser Entscheidung gibt es keine Gewinner oder Verlierer, sondern in dieser Frage geht es um die ethische Herangehensweise. Und so, wie ich keinem böse bin, wenn er da eine andere Meinung vertritt, so wird auch Jens Spahn mir nicht böse über meinen Ansatz sein. Die Entscheidung wird vermutlich im Herbst fallen und egal wie sie ausfällt, danach werden wir beide auch weiterhin gut zusammenarbeiten.