Der Verlauf von Farbe

Einst war das ursprünglich aus Indonesien stammende Batik-Muster mit seinem teils psychedelischen Farbverlauf, im Englischen Tie-dye genannt, ein Liebling der Hippies in den 60er- und 70er-Jahren und wurde später in den 90er-Jahren von ravenden Techno-Jüngern als bevorzugter Print adoptiert. Danach galt es lange Zeit als ziemlich uncool, tauchte aber seit den späten Nullerjahren immer mal wieder in Kollektionen renommierter Designer auf. Warum es nun ausgerechnet diesen Sommer ein großes Comeback in der Fashion-Welt feiert, lässt sich nicht erklären. Diesen Sommer gibt es Tie-dye quasi in der Luxus-Version, wobei ein nostalgisches Hippie-Feeling durchaus mitschwingen kann. Da die Instagram-Community komplett mitzieht, kann getrost davon ausgegangen werden, dass Batik zu einem der großen Mustertrends der Saison aufsteigen und endlich für etwas Abwechslung im nun schon seit Jahren von Blumen, Streifen, Polka-Dots, Animal-Prints oder Karos bestimmten Muster-Universum sorgen wird. Und nicht nur Tops und Sweatshirts gibt es mit Farbverlauf, sondern auch Kleider, Röcke, Denim-Hosen oder Taschen präsentieren sich im Tie-dye-Look. Den Auftakt im Batik-Revival machten auf der New Yorker Fashion Week Labels wie Prabal Gurung, Proenza Schouler, John Elliott oder Eckhaus Latta. Danach schwappte der Trend über den großen Teich auch in die drei europäischen Modehauptstädte. Dort war er ein unübersehbares Highlight in den Kollektionen berühmter Marken von Stella McCartney bis hin zu Prada.