Nicht für jeden sind die Ferien die schönste Zeit des Jahres. Während sich die Kinder freuen, stehen viele Eltern vor der Frage, wie sie eine sichere und sinnvolle Betreuung hinbekommen sollen.
Die meisten Schüler können es kaum noch erwarten. Endlich Sommerferien! Sechs Wochen ohne Bücher und den Zwang, sich in aller Herrgottsfrühe aus dem Bett quälen zu müssen. Stattdessen ist endlich Zeit für jede Menge Freizeitaktivitäten, die sonst zu kurz kommen, oder einfach mal die Seele baumeln zu lassen und in den Tag hineinzuleben.
Doch längst nicht alle freuen sich auf die Ferienzeit. Viele Eltern stellen diese sechs Wochen vor eine gewaltige logistische Herausforderung, die alleine gar nicht zu bewältigen ist. Vor allem dann, wenn die Kinder noch jünger und entsprechend unselbstständig sind. 2019 hat jeder Schüler im Saarland 66 Ferientage –
hinzu kommen drei bewegliche Ferientage, die die Schulen individuell terminieren können. Im Durchschnitt hat jeder deutsche Arbeitnehmer 28,9 Urlaubstage im Jahr, wie eine statistische Erhebung unter mehr als 200.000 Berufstätigen im vergangenen Jahr ergeben hat. Im Saarland liegt die Zahl mit 28,4 sogar etwas unter dem Bundesschnitt. Allein die Sommerferien umfassen allerdings bereits 30 freie Schultage.
Zusammen kommen Eltern von Schulkindern im Saarland also durchschnittlich auf 56,8 Urlaubstage. Ihre Kinder haben aber 69 freie Tage. Da Familien in der Regel ihren Urlaub gemeinsam verbringen wollen, erhöht sich die Anzahl der Tage, in denen Eltern sich nicht um die Betreuung ihrer Kinder kümmern können, entsprechend deutlich. Noch dramatischer wird die Diskrepanz zwischen eigenem Urlaub und der Anzahl der Ferientage für Alleinerziehende. Wohl dem, der auf die Hilfe von Großeltern oder Freunden zurückgreifen kann.
Doch das kann längst nicht jeder. Ohnehin hat sich die Lebenswirklichkeit der Deutschen in den vergangenen 30 Jahren erheblich verändert. Die Rollenverteilung „Mann geht arbeiten, Frau kümmert sich um Haushalt und Kinder" gehört der Vergangenheit an – und das auch völlig zu Recht. Einerseits wollen viele Frauen heute einem Beruf nachgehen und nicht von vornherein in das Korsett der Hausfrau und Mutter gezwängt werden. Außerdem müssen allein schon aus finanziellen Zwängen beide Elternteile arbeiten, weil das Einkommen eines der beiden schlicht hinten und vorne nicht reicht. Gleiches gilt inzwischen übrigens auch zunehmend für die Generation der Großeltern, die in früheren Zeiten gerne als Aufpasser für die Kinder bemüht wurden.
Entsprechend ist die Zahl der Angebote für externe Ferienbetreuungen mit den Jahren stetig gestiegen. Dies gilt für Schulen, Kommunen, Organisationen, Firmen und private Anbieter gleichermaßen. Wir zeigen auf den folgenden Seiten einige Beispiele und geben Tipps, wo Eltern entsprechende Angebote finden, welche Fördermöglichkeiten es für finanzschwächere Haushalte gibt und vieles mehr.