„Sex and the City"-Fans erinnern sich an dieses Signature-Schmuckstück: die „Carrie"-Kette. Sie trat den Trend der Namensketten los. Melanie de Masis Kreationen von Cor.tt haben ähnliches Trendpotenzial: Sie fertigt unter anderem Armbänder mit Namen oder Messages als Morsecode.
Namensketten oder Armbänder sind auch fast 20 Jahre nach dem ersten Hype, als Sarah Jessica Parker die berühmte Kette in ihrer Rolle als Kolumnistin Carrie Bradshaw trug, beliebt. Das Sortiment wurde erweitert. Man möchte nicht mehr nur den eigenen Namen tragen, sondern auch eine Message transportieren. „Yeah", „Love", „Happy" oder „Aloha" liest man häufig an den Hälsen junger Frauen. Melanie de Masi hat sich mit ihrem Label Cor.tt bei ihren Armbandkreationen jedoch etwas ganz Besonderes einfallen lassen. Mit ihren Schmuckstücken, die sie gerne und jederzeit auf Anfrage fertigt, kann man die Message oder einen Namen, der einem am Herzen liegt, subtiler mit sich führen – nämlich mit einem Morsecode. Längliche und runde Perlen wechseln sich dabei ab und lesen sich entsprechend. Im Standardrepertoire hat sie ein Mondsteinarmband mit dem Wort „Magic", welches sie selbst täglich begleitet und immer wieder an folgendes erinnert: „Always believe in magic". Andere Kunden haben sich den Namen ihrer Kinder, des Lebenspartners oder Ähnliches gewünscht. „Mein Schmuck geht über gewöhnlichen Modeschmuck hinaus, da er für die Kundin eine Bedeutung haben soll. Jedes Stück ist mit einer Geschichte, einer Emotion verbunden. Sei es eben über die Nähe zu einer geliebten Person, wenn ich deren Namen am Arm trage oder aber durch die Materialien und Steine, die ich verwende. Einer meiner Lieblinge ist der Mondstein. Seine Bedeutung ist vielseitig und vielschichtig. Er steht zum Beispiel für Intuition, Stärke, und er begleitet sehr gut einen Neuanfang. Wenn die Kundin darüber Bescheid weiß, trägt sie ihr Schmuckstück anders, schätzt die Kraft, die es ihr gibt, auch wenn es für andere einfach nur schön aussieht." Dieser Philosophie bleibt de Masi treu, fing es doch schon bei der Namensfindung an. „Cor" ist das lateinische Wort für Herz oder Seele. „TT" nannte sich ihr Sohn selbst, bevor er in der Lage war, seinen eignen Namen vollständig auszusprechen. „Einzigartigkeit und ein offenes Herz anderen Menschen gegenüber – das sind Werte, die mir wichtig sind", verrät die Autodidaktin.
Mehr als gewöhnlicher Modeschmuck
Der berufliche Werdegang hin zum eigenen Schmucklabel ist ebenso erzählenswert wie die Geschichte der Kreationen. „Ich habe in der Elternzeit angefangen, Schmuck herzustellen. Erst mal ganz simpel mit Perlen aus dem Bastelladen. Daraus wurden Ketten und Armbänder für mich selbst. Doch es hat nicht lange gedauert, bis mein Interesse für andere Materialien geweckt wurde. Irgendwann war ich auf einer Edelsteinbörse und da hat mich das Feuer gepackt. Ich war so überrascht, welche tollen Steine es in der Natur gibt, und so habe ich angefangen, hochwertige Steine, wie beispielsweise ungeschliffene Diamanten in kleiner Stückzahl zu bestellen. Komplimente für meine Stücke hatten ‚Bestellungen‘ aus dem Freundes- und Bekanntenkreis zur Folge. So ist dieses Geschäft peu à peu gewachsen bis ich schließlich den Schritt zum eigenen Label – das war vor fünf Jahren – gewagt hatte."
Mittlerweile hat de Masi ihr neues Handwerk professionalisiert, fädelt Perle für Perle selbst auf. Entscheidend sind dabei auch die Edelstein- und Materialeinkäufe für hochwertige und individuelle Ergebnisse. Zudem hat die Schmuckherstellerin Kontakte gesucht, die sie voranbringen können. „Ich habe gleich zu Beginn meiner Reise beispielsweise die Bloggerin Masha Sedgwick aus Berlin kontaktiert, mit der ich dann auch tatsächlich prompt zusammengearbeitet habe", erinnert sich de Masi. Ihre anfängliche Mission hat sie allerdings unverändert beibehalten: „Ich möchte meiner Kundin etwas mit auf den Weg geben, möchte empowern. Jeder meiner Steine ist anders, hat Unikat-Charakter. Wir Frauen hadern ja oft mit uns, und wir suchen und finden unsere vermeintlichen Makel. Und dabei möchte ich jeder Kundin mit auf den Weg geben: ‚Du bist toll, so wie du bist, mit all deinen Ecken und Kanten. Sei stolz darauf, wer du bist und wie du bist. Feier dich jeden einzelnen Tag! Deswegen ist der Schmuck aufgrund der Naturedelsteine nicht perfekt. Jeder erzählt seine Geschichte. Eben so wie wir. Das macht jedes Schmuckstück und jede Trägerin so besonders und einzigartig." Die schönsten Steine kommen aus dem nahe gelegenen Idar-Oberstein oder sie findet sie auf großen Messen. Die Metalle kommen größtenteils aus Deutschland, lediglich Gold-filled-Teile kommen aus Amerika. „An denen hat man", so sagt de Masi, „genau so viel Spaß wie an Echtschmuck, ohne den hohen Preis zahlen zu müssen."
„Ich bin immer und überall mit offenen Augen unterwegs, sei es in der Natur, oder dass ich andere Menschen beobachte. Ganz oft kaufe ich auch Steine, ohne zu wissen, was genau ich daraus fertigen möchte. Die liegen dann einige Zeit, und auf einmal weiß ich ganz genau, was ich damit machen möchte", erklärt sie ihre Inspirations- und Schaffensquellen. „Es gibt so ein paar Steine, die ich immer verarbeite, wie den Mondstein oder den Bergkristall, allein schon wegen der Wirkung, die man ihnen nachsagt. Mich beflügelt der Gedanke, dass ich eine Kette oder ein Armband mit Mondstein trage, der so eine schöne Bedeutung hat, der harmonisiert, für einen Neuanfang steht und Veränderungen gut begleitet. Das gibt mir Kraft und ist umso schöner, wenn ich anderen auch ein gutes Gefühlt mitgeben kann, das über ein schönes Schmuckstück hinausgeht."
„Ein Ort der Begegnung und Inspiration"
Der Arbeitsalltag wird, neben der Schmuckfertigung auch, wie in vielen anderen Bereichen, mittlerweile von der Social-Media-Betreuung bestimmt. Da muss man sich sehr strukturieren und organisieren. Ansonsten bestimmt die Auftragslage, ob man an einem Ateliertag in die Dauerproduktion geht, oder ob eher der Kreativität gefrönt wird. „Ich fertige ja hauptsächlich auf Anfrage an, auch wenn ich mein Atelier nun hier bei ‚Zeitgemaess‘ in Saarbrücken habe. Der Unterschied zu meinem ‚abgeschiedenen‘ Atelier vorher ist enorm. Da ich hier vor Ort bin, merken die Kundinnen überhaupt erst, dass der Schmuck tatsächlich hier von einem Menschen angefertigt wird. Das weckt noch mal ein komplett anderes Bewusstsein und spricht die Kundinnen an", sagt de Masi. „Für mich ist dieses neue, offene Atelier ein Ort der Begegnung, Inspiration und Interaktion – hier entsteht dadurch ständig Neues. Das ist wirklich großartig!"
Cor.tt bietet Einzelstücke, zeitlose Schönheiten. Die Ringe oder Armreifen, die das Sortiment ergänzen, fertigt de Masi jedoch nicht selbst von Hand. Saisonale Trends, wie jetzt beispielsweise im Sommer, machen vor der Kollektion nicht halt. Palmen- oder Flamingo-Anhänger finden sich an den filigranen Ketten. Ohrringe mit bunten Quasten erweitern das Sortiment. „Das sind Kleinserien, die ich in begrenzter Stückzahl fertige, die die Sache aber rund machen und zu allem passen. Festivalsaison ist nun mal Schmucksaison." Den Trend für den Rest des Schmucksommers bringt Melanie de Masi präzise auf den Punkt: „Filigran, aber viel." Heißt übersetzt: Die einzelnen Schmuckstücke, zum Beispiel Armbänder und Ketten, sind für sich sehr fein gearbeitet und unauffällig. Dafür dürfen es viele Einzelteile sein, die gelayert – also in verschiedenen Schichten und damit auch Längen – zeitgleich getragen werden. Layering ist nichts Neues, aber das Motto „Mehr ist mehr" ist immer noch aktuell. Genauso wie Statement-Ohrringe. Gold ist im Sommer zu gebräunter Haut einfach toll. Bohemian mit Fransen nicht zu vergessen, Häkelschmuck. All sowas.
Kann man eigentlich bedenkenlos Schmuck am Pool oder Strand tragen, wie man es ständig auf Fotos auf Instagram sieht? Dazu meint die Expertin: „Grundsätzlich passiert mit dem Schmuck eigentlich nichts, wenn man einige Male damit baden geht. Aber es gibt ein paar Dinge, die bei jedem Schmuck zu beachten sind. Man sollte ihn zum Beispiel nicht im Bad lagern, wo die Luftfeuchtigkeit sehr hoch ist. Schweiß kann aggressiv wirken, für Sport und Sauna sollte man den Schmuck besser ablegen. Wenn eine Kette ein wenig nachdunkelt beziehungsweise oxidiert, kann man mit einem Silberputztuch Abhilfe schaffen und aufpolieren. Gerade im Sommer setzt dieser Prozess häufiger ein. Der Schmuck ist in der Schatulle zwischendurch am besten aufgehoben. Damit meine Kundin mit ihren neuen Schmuckstücken richtig umzugehen weiß, liegt jeder Bestellung eine kleine Schmuckpflegekarte bei."
Zeitgemaess, Hafenstraße 6-8, 66111 Saabrücken oder online: www.cor-tt.com